In welchen Lebensmitteln steckt Vitamin D?

Vitamin D gilt als Sonnenvitamin, das dabei hilft, Knochen stark zu halten. Aber wusstest Du, dass auch einige Lebensmittel Vitamin D enthalten? Zum Beispiel Milch! In den USA und Kanada muss Kuhmilch per Gesetz mit Vitamin D angereichert sein.1 Anders als hierzulande, wo Du auf diese zusätzliche Portion Sonne im Milchkarton verzichten musst. Aber keine Sorge, hier erfährst Du, wo noch überall Vitamin D drin ist.

Bitte beachte: Der Text fasst wissenschaftliche Untersuchungen zusammen. Die enthaltenen Hinweise sind keine medizinischen Empfehlungen.

Kann ich Vitamin D über die Nahrung aufnehmen?

Vielleicht weißt Du, dass der Körper große Mengen (80 bis 90 Prozent) an Vitamin D selbst in der Haut bildet.2 Dafür nutzt er das Sonnenlicht – genauer gesagt die UV-B-Strahlung der Sonne. Sie ist eine natürliche Quelle für die körpereigene Produktion des Vitamins. Aus dem Grund ist es wichtig, genügend Zeit im Freien zu verbringen.

Aber Du kannst auch über die Nahrung Vitamin D aufnehmen. Es gibt bestimmte Lebensmittel, die es natürlicherweise enthalten oder damit angereichert sind. Zusätzlich kannst Du neben den natürlichen Quellen auch Nahrungsergänzungsmittel für den täglichen Bedarf verwenden.2

Sonne, Ernährung oder Nahrungsergänzung – wo liegen die Unterschiede?
Die Aufnahme von Vitamin D über die Nahrung spielt im Vergleich zur Sonneneinstrahlung und zu Nahrungsergänzungsmitteln eine geringere Rolle.2 Die Hauptquelle für die Produktion von Vitamin D ist und bleibt das Sonnenlicht.

Wo ist Vitamin D drin? Tabelle mit wichtigen Lebensmitteln

Unsere Nahrung enthält wenig bis gar kein Vitamin D.3 In pflanzlichen Erzeugnissen wie Obst und Gemüse kommt es beispielsweise nur in sehr geringen Mengen vor.3 Dennoch gibt es sie – Lebensmittel mit Vitamin D. Die Tabelle gibt Dir einen Überblick, wo das wertvolle Vitamin drin ist:4

Fischje 100 Gramm
Lachs16,3 µg
Hering26,0 µg
Aal125,0 µg
Sardinen10,3 µg
Milch, Milchprodukte und Eierje 100 Gramm
Milch0,1 µg
Schmelzkäse3,1 µg
Emmentaler (50 Prozent Fett i. Tr.)2,5 µg
Edamer (40 Prozent Fett i. Tr.)2,5 µg
Gouda (40 Prozent Fett i. Tr.)1,3 µg
Butter1,2 µg
Pflanzenmargarine2,5 µg
Voll-Ei5,0 µg
Pilze/Gemüseje 100 Gramm
Pfifferlinge2,0 µg
Champignons1,9 µg
Avocado3,4 µg
Fleischje 100 Gramm
Leber (Rind/Schwein)1,7 bis 2,0 µg

Mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel

Da nur wenige Lebensmittel einen natürlichen Vitamin-D-Gehalt aufweisen, finden sich in den Supermarktregalen Produkte, die mit dem Vitamin angereichert sind. Hier hast Du einige Beispiele:5

  • Cerealien/Frühstücksflocken
  • Streichfette
  • Getränke wie Säfte und Smoothies
  • pflanzliche Milchalternativen (zum Beispiel Soja-, Mandel- und Hafermilch)

Auch Kuhmilch und Milchprodukte wie Joghurt und Käse werden häufig mit Vitamin D angereichert. So können auch sie einen wichtigen Beitrag zur Aufnahme des Vitamins leisten – vor allem im Kindesalter.

Spezialfall Milch

Ein Gesetz in den USA und Kanada besagt, dass Kuhmilch mit Vitamin D angereichert sein muss – im Gegensatz zu Deutschland.1 In letzter Zeit gibt es jedoch in beiden Ländern einen Trend, Kuhmilch durch andere pflanzliche oder tierische Milchprodukte zu ersetzen. Diese alternativen Getränke unterliegen nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Vitamin-D-Zugabe wie es bei Kuhmilch der Fall ist.

Eine kanadische Studie hat den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Nicht-Kuhmilch-Getränken und einem Vitamin-D-Mangel bei 2831 Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren untersucht.1 Das Ergebnis:1

  • Es gibt eine signifikante Wechselwirkung zwischen dem Verzehr von Nicht-Kuhmilch und Kuhmilch: Kinder, die nur Nicht-Kuhmilch-Getränke tranken, wiesen einen niedrigeren Vitamin-D-Blutspiegel auf als solche, die mit Vitamin D angereicherte Kuhmilch verzehrten.
  • Kuhmilch ohne angereichertes Vitamin D ist im frühen Kindesalter mit einem Abfall beziehungsweise niedrigem Vitamin-D-Spiegel im Blut verbunden.

Da 80 bis 90 Prozent des Vitamin-D-Bedarfs des Menschen durch Sonnenlicht gedeckt werden, besteht vor allem im Winter ein erhöhtes Risiko für Vitamin-D-Mangel, insbesondere in den nördlicheren Breitengraden.2 Nicht nur die deutsche, sondern auch die amerikanische und kanadische Bevölkerung sind daher besonders in den dunklen Monaten auf Vitamin-D-haltige Lebensmittel angewiesen.

In Deutschland wird handelsübliche Kuhmilch nicht mit Vitamin D angereichert, jedoch erfolgt eine Supplementierung (Ergänzung) in Säuglings-Formula-Milch und Kindermilch.6 Eine weitere Studie dazu ergab:6,7

  • Eine angereicherte Kindermilch kann den winterlichen Vitamin-D-Spiegelabfall verhindern, ohne im Sommer zu Überdosierungen zu führen.

Milch mit Vitamin D zu versetzen könnte daher ein sinnvoller Weg sein, um den weit verbreiteten Vitamin-D-Mangel bei Kindern (und möglicherweise auch bei Erwachsenen) in den nördlichen Breitengraden einzudämmen.6 In Deutschland gibt es bisher jedoch kein Gesetz, das eine allgemeine Milchanreicherung mit dem Vitamin vorsieht.

Sollten Kinder Nahrungsergänzungsmittel für ihren Vitamin-D-Haushalt bekommen?

In einer aktuellen Untersuchung haben finnische Autoren den Vitamin-D-Spiegel (S-25(OH)D) und die Risikofaktoren für einen Mangel bei 184 Mädchen und 190 Jungen im Alter von 6 bis 8 Jahren untersucht.8 Die Vitamin-D-Aufnahme wurde durch Fragebögen zur Ernährung und Lebensstil-Faktoren über 4 Tage ermittelt.8

Die durchschnittliche Vitamin-D-Aufnahme über die Nahrung betrug 5,9 µg/Tag. Von den insgesamt 374 untersuchten Kindern nahmen 82,4 Prozent nicht die empfohlene Menge von 10 µg/Tag auf. Mit Vitamin D angereicherte Milch war die wichtigste Quelle, deckte jedoch nur 48,7 Prozent des täglichen Bedarfs ab. Kinder, die jeden Tag im Schnitt 2,3 Stunden körperlich aktiv waren und mindestens 13,1 Stunden Tageslicht hatten oder im Herbst untersucht wurden, hatten ein geringeres Risiko für einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel.8

Damit Kinder ausreichend Vitamin D erhalten, sollte einer Aufnahme über die Nahrung und Nahrungsergänzungsmitteln mehr Beachtung geschenkt werden.8

Rezepte für Deinen Vitamin D-Boost

Keine Lust auf Langeweile in Deinem Frühstück oder Abendessen? Hier findest Du 2 Rezepte, in denen viel Vitamin D drin ist:

Rührei mit Avocado und Pilzen

Zutaten:

  • 2 Eier
  • 1 reife Avocado, entkernt und in Scheiben geschnitten
  • 100 g Pilze (zum Beispiel Champignons), in Scheiben geschnitten
  • 1 Esslöffel Olivenöl
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • frische Petersilie zum Garnieren

Zubereitung:

  1. Pilze in einer Pfanne mit Olivenöl anbraten, bis sie weich sind. Mit Salz und Pfeffer würzen.
  2. Eier in einer Schüssel verquirlen und in die Pfanne zu den Pilzen gießen.
  3. Bei mittlerer Hitze rühren, bis die Eier gestockt sind und die gewünschte Konsistenz erreicht haben.
  4. Rühreier auf einen Teller geben und mit den Avocadoscheiben garnieren.

Nach Belieben mit frischer Petersilie bestreuen.

Lachs mit Spinat

Zutaten:

  • 2 Lachsfilets
  • 200 g frischer Spinat
  • 200 g Pilze (beispielsweise Champignons), in Scheiben geschnitten
  • 2 Knoblauchzehen, gehackt
  • 1 Esslöffel Olivenöl
  • Saft einer halben Zitrone
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung:

  1. Spinat in einer Pfanne mit Olivenöl und Knoblauch anbraten, bis er zusammengefallen ist. Mit Salz und Pfeffer würzen.
  2. Pilze in einer separaten Pfanne mit etwas Olivenöl anbraten, bis sie weich sind. Ebenfalls mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  3. Lachs mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft würzen.
  4. Filets in einer Pfanne mit Olivenöl auf der Hautseite bei mittlerer Hitze braten, bis die Haut knusprig ist. Anschließend vorsichtig wenden und von der anderen Seite braten, bis sie durchgegart sind.

Den gebratenen Lachs auf einem Teller anrichten und mit dem Spinat und den Pilzen servieren.

Guten Appetit!

1 Lee, GJ et al. Consumption of non-cow´s milk beverages and serum vitamin D levels in early childhood. CMAJ 2014 Oct 20, epub ahead of print/ https://www.cmaj.ca/content/186/17/1287. Zugegriffen 13. Juni 2023.

2 „Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D“. Rki.de, https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/Vitamin_D_FAQ-Liste.html. Zugegriffen 7. Juni 2023.

3 „Vitamin D“. Gesundheitsportal. https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/vitamine-mineralstoffe/fettloesliche-vitamine/vitamin-d.html. Zugegriffen 7. Juni 2023.

4 „Vitamin D-Gehalt von Nahrungsmitteln.“ Bauchspeicheldruese-pankreas-selbsthilfe.de, https://www.bauchspeicheldruese-pankreas-selbsthilfe.de/wp-content/uploads/2018/03/vitamin-d-nahrungsmittel.pdf. Zugegriffen 7. Juni 2023.

5 „Mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel“. Verbraucherzentrale.de, https://www.verbraucherzentrale.de/sites/default/files/2021-10/marktcheck-report-vitamin_d.pdf. Zugegriffen 7. Juni 2023.

6 Hower J, Knoll A, Ritzenthaler KL, Steiner C, Berwind R. Vitamin D fortification of growing up milk prevents decrease of serum 25-hydroxvitamin D concentrations during winter: a clinical study in Germany. Eur J Pediatr. 2013 Dec;172(12):1597-605. Zugegriffen 13. Juni 2023.

7 Hower, J., Knoll, A., Ritzenthaler, K. L., Steiner, C., & Berwind, R. (2013). Vitamin D fortification of growing up milk prevents decrease of serum 25-hydroxyvitamin D concentrations during winter: a clinical intervention study in Germany. European Journal of Pediatrics, 172(12), 1597–1605. https://doi.org/10.1007/s00431-013-2092-6. Zugegriffen 13. Juni 2023.

8 Soininen, S., Eloranta, A.-M., Lindi, V., Venäläinen, T., Zaproudina, N., Mahonen, A., & Lakka, T. A. (2016). Determinants of serum 25-hydroxyvitamin D concentration in Finnish children: the Physical Activity and Nutrition in Children (PANIC) study. The British Journal of Nutrition, 115(6), 1080–1091. https://doi.org/10.1017/s0007114515005292. Zugegriffen 13. Juni 2023.

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Einflüsse von Vitamin D auf die Haut

Bei der Produktion von Vitamin D nimmt die Haut eine aktive Rolle. Gleichzeitig nutzt sie die Eigenschaften des Vitamins für die eigene Feuchtigkeitsversorgung, Regeneration und den Schutz vor äußeren Einflüssen. Erfahre hier, was ein Vitamin-D-Mangel für Auswirkungen auf die Haut haben kann und bei welchen Hautkrankheiten das Sonnenvitamin eine Rolle spielt.

Bitte beachte: Der Text stellt lediglich eine Zusammenfassung wissenschaftlicher Studienergebnisse dar und gibt keine Handlungsempfehlung.

Vitamin D: So funktioniert die Aufnahme über die Haut

Vitamin D ist auch als Sonnenvitamin bekannt. Das kommt daher, dass der Körper mithilfe von Sonnenlicht (UV-B-Strahlen) das aktive Vitamin D selbst aus einer Vorstufe bilden kann. So sieht der Prozess aus:1

  1. Die Haut enthält eine Vorstufe von Vitamin D (Provitamin D3 oder auch 7-Dehydrocholesterol genannt). Diese Verbindung befindet sich hauptsächlich in der obersten Schicht der Haut, der Epidermis.
  2. Wenn UV-B-Strahlung auf die Haut trifft, aktiviert das die 7-Dehydrocholesterol-Verbindung und wandelt sie in das sogenannte Prävitamin D3 um.
  3. Das Prävitamin D3 wandert dann in die tieferen Schichten der Haut. Durch Körperwärme entsteht das biologisch inaktive Vitamin D3.
  4. Schließlich gelangt das Vitamin D3 in den Blutkreislauf. In der Leber und den Nieren entwickelt sich schließlich die aktive Form von Vitamin D, bekannt als Calcitriol. Es spielt unter anderem eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Calcium- und Phosphathaushalts im Körper.

So stellt der Körper 80 bis 90 Prozent des Bedarfs her.2 Verschiedene Faktoren beeinflussen die Vitamin-D-Synthese in der Haut, zum Beispiel die Jahreszeit, Sonnenexposition, Verwendung von Sonnenschutzmitteln und Hautpigmentierung.

Wusstest Du schon?
Menschen mit dunklerer Haut produzieren tendenziell weniger Vitamin D, da die höhere Pigmentierung als natürlicher Sonnenschutz wirkt.2

Nur ein geringer Teil des Vitamin-D-Bedarfs wird durch Lebensmittel gedeckt.3

Welche Wirkung hat Vitamin D auf die Haut?

Die Haut spielt nicht nur eine entscheidende Rolle bei der Vitamin-D-Produktion des Körpers. Auch die Haut selbst ist auf das Sonnenvitamin angewiesen, um verschiedene Schutzfunktionen aufrechterhalten zu können.

Diese Reihe an positiven Auswirkungen hat Vitamin D auf die Haut:4,5,6

  • Verbesserung des Feuchtigkeitsgehalts: Vitamin D verbessert womöglich die Versorgung der Haut mit Feuchtigkeit und schützt sie so vor Austrocknung.
  • Unterstützung der Regenerationsfähigkeit: Das Sonnenvitamin fördert die Regeneration der Hautzellen und unterstützt die natürlichen Heilungsprozesse der Haut.
  • Schutz vor freien Radikalen: Die antioxidative Wirkung kann dazu beitragen, die Hautzellen vor Schäden zu schützen, die durch Umweltbelastungen entstehen können.
  • entzündungshemmende Wirkung: Vitamin D hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann helfen, Entzündungen in der Haut zu reduzieren.
  • Schutz vor UV-Strahlung: Vitamin D kann die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung bewahren, indem es die Produktion von Melanin stimuliert, das als natürlicher Lichtschutz der Haut dient.
  • Linderung verschiedener Hautprobleme: Das Sonnenvitamin hilft, die Symptome und Anzeichen verschiedener Hauterkrankungen zu mildern, sowohl akute als auch chronische.

Aufgrund dieser vielfältigen Wirkungen auf die Haut kann Vitamin D auch den Anzeichen von vorzeitiger Hautalterung entgegenwirken.

Vitamin-D-Mangel: Welche Symptome zeigt die Haut?

Bei einem Vitamin-D-Mangel ist der Körper über eine längere Zeit unzureichend mit dem Sonnenvitamin versorgt.2 Das kann verschiedene Ursachen haben wie zu wenig Aufenthalte im Freien oder Probleme bei der Umwandlung von Vitamin D in seine aktive Form.

Bekannt ist, dass ein Vitamin-D-Mangel die Knochengesundheit beeinträchtigt.2 Er kann sich aber auch auf die Haut auswirken. Die Symptome sind jedoch nicht spezifisch für einen Vitamin-D-Mangel und können auch durch andere Faktoren entstehen. Mögliche Veränderungen der Haut, die im Zusammenhang mit einen Vitamin-D-Mangel auftreten können, sind:

  • trockene Haut: Ein Mangel an Vitamin D kann zu einer verringerten Feuchtigkeitsversorgung der Haut führen, wodurch sich manchmal trockene und schuppige Haut entwickelt.6
  • Ekzeme: Einige Studien haben eine Verbindung zwischen einem erhöhten Risiko für Ekzeme (atopische Dermatitis) und einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel oder -Mangel hergestellt.7 Ekzeme sind entzündliche Hauterkrankungen, die mit Rötungen, Juckreiz und Hautausschlag einhergehen können.
  • schlechte Wundheilung: Vitamin D spielt eine Rolle bei der Regulierung des Entzündungsprozesses und der Wundheilung. Ein Mangel an Vitamin D beeinträchtigt womöglich die Fähigkeit der Haut, Wunden effektiv zu heilen.5

Bemerkst Du Veränderungen an Deiner Haut, solltest Du am besten einen Hautarzt aufsuchen. Dieser stellt fest, ob ein Vitamin-D-Mangel die Symptome hervorruft und leitet geeignete Maßnahmen zur Behandlung ein.

Kann Vitamin D gegen Hautkrankheiten helfen?

Eine Studie untersuchte, ob Vitaminpräparate bei der Behandlung von Ekzemen (entzündliche Hauterkrankungen, auch atopische Dermatitis) helfen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Einnahme von Vitamin D, Vitamin E und Vitamin B12 jeweils einen positiven Effekt auf die Haut ausmachten.8 Bestimmte Nährstoffe können deshalb mit in die Therapieplanung einfließen.8 Vitamin D scheint dabei den größten Einfluss auf die Haut zu haben. Personen mit atopischer Dermatitis haben generell ein hohes Risiko für einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel.9 Eine ergänzende Einnahme (Supplementierung) von Vitamin D mit ungefähr 1.600 Internationalen Einheiten (IE) pro Tag ging mit einer deutlichen Verbesserung der Haut einher und verringert damit die Schwere der Krankheit.9

Auch bei der Behandlung einer Schuppenflechte (Psoriasis) kann Vitamin D zum Einsatz kommen, und zwar in Form von Salben, Cremes oder Lotionen als sogenannte Vitamin-D3-Analoga.10 Studien stellten zudem fest, dass eine hochdosierte Vitamin-D3-Therapie bei Patienten mit Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) hilfreich sein kann.4

Vitamin D in der Schwangerschaft
Studien deuten darauf hin, dass die ergänzende Einnahme von Vitamin D in der Schwangerschaft das Risiko für Neurodermitis beim Baby reduziert.11 Generell fehlen aber noch weitere Studien, um den Zusammenhang vom Sonnenvitamin und Neurodermitis zu klären.12

Gibt es weitere Vitamine, die gut für die Haut sind?

Wie der ganze Körper profitiert auch die Haut von verschiedenen Vitaminen und Spurenelementen. Zur Erhaltung normaler Haut tragen neben Vitamin D vor allem folgende Nährstoffe bei:

  • Biotin (Vitamin B7)
  • Jod
  • Niacin
  • Riboflavin (Vitamin B2)
  • Vitamin A
  • Zink

Zudem trägt Kupfer zu einer normalen Hautpigmentierung und Vitamin C zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Haut bei.

Generell solltest Du darauf achten, Dich ausgewogen zu ernähren, um alle benötigten Vitamine und Nährstoffe aufzunehmen. So beeinflusst Du Dein Hautbild positiv.

1 „Bildung des körpereigenen Vitamin D“. Bundesamt für Strahlenschutz, https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/akut/vitamin-d.html. Zugegriffen 17. Juli 2023.

2 „RKI – Gesundheit A-Z – Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D“. Rki.de, https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/Vitamin_D_FAQ-Liste.html. Zugegriffen 17. Juli 2023.

3 „Vitamin D“. DGE, https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-d/. Zugegriffen 17. Juli 2023.

4 Wadhwa, Bhawna, u. a. „Vitamin D and Skin Diseases: A Review“. Indian Journal of Dermatology, Venereology and Leprology, Bd. 81, Nr. 4, 2015, S. 344–355, doi:10.4103/0378-6323.159928.

5 Renner, Regina, und Cornelia Erfurt-Berge. „Was hat die Ernährung mit der Wundheilung zu tun?“ Phlebologie, Bd. 51, Nr. 03, 2022, S. 148–152, doi:10.1055/a-1808-9781.

6 Russell, Meghan. „Assessing the Relationship between Vitamin D3 and Stratum Corneum Hydration for the Treatment of Xerotic Skin“. Nutrients, Bd. 4, Nr. 9, 2012, S. 1213–1218, doi:10.3390/nu4091213.

7 „Mikronährstoffe: Wenn die Haut juckt und schuppt“. Home, https://www.ptaheute.de/meine-ptaheute/2022/pta-18-2022/mikronaehrstoffe-wenn-die-haut-juckt-und-schuppt. Zugegriffen 17. Juli 2023.

8 Zhu, Ziyu, u. a. „Assessment of the Effectiveness of Vitamin Supplement in Treating Eczema: A Systematic Review and Meta-Analysis“. Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine: ECAM, Bd. 2019, 2019, S. 6956034, doi:10.1155/2019/6956034.

9 Hattangdi-Haridas, Sonal R., u. a. „Vitamin D Deficiency and Effects of Vitamin D Supplementation on Disease Severity in Patients with Atopic Dermatitis: A Systematic Review and Meta-Analysis in Adults and Children“. Nutrients, Bd. 11, Nr. 8, 2019, S. 1854, doi:10.3390/nu11081854.

10 „Schuppenflechte (Psoriasis)“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/schuppenflechte-psoriasis.html. Zugegriffen 17. Juli 2023.

11 El-Heis, Sarah, u. a. „Maternal Antenatal Vitamin D Supplementation and Offspring Risk of Atopic Eczema in the First 4 Years of Life: Evidence from a Randomized Controlled Trial“. The British Journal of Dermatology, Bd. 187, Nr. 5, 2022, S. 659–666, doi:10.1111/bjd.21721.

12 „Neurodermitis“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/neurodermitis.html. Zugegriffen 18. Juli 2023.

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Vitamin D: Was gibt es in der Schwangerschaft zu beachten?

Viele kennen die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung während der Schwangerschaft. Besonders die Deckung des Bedarfs an Vitamin D kann in dieser Zeit eine essenzielle Rolle spielen.1 Doch auch für Frauen, die sich ein Kind wünschen, kann eine ausreichende Versorgung wichtig sein.2 Warum Du als werdende Mutter Deinen Vitamin-D-Spiegel im Blick behalten solltest, erfährst Du hier.

Hinweis: Die im Text aufgelisteten Informationen gelten nicht als Empfehlung. Es handelt sich lediglich um eine Darstellung wissenschaftlicher Studienergebnisse.

Erhöhter Bedarf an Vitamin D und weiteren Mikronährstoffen in der Schwangerschaft

Weil die Ernährung des Babys bereits ab dem Tag seiner Zeugung beginnt, sollten Frauen schon vor der Schwangerschaft neben vollwertigen Mahlzeiten auf die Zufuhr von bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen achten, damit sich das Ungeborene gesund entwickeln kann.1

Vitamin D beteiligt sich an vielen Vorgängen im Körper. Beispielsweise regelt das sogenannte Sonnenvitamin den Calcium- und Phosphatstoffwechsel, wodurch es zur Erhaltung normaler Knochen sowie Muskelfunktion beiträgt.3 Sowohl das mütterliche Gewebe als auch das des ungeborenen Babys (Fetus) verfügen über Vitamin-D-Rezeptoren – ein Hinweis darauf, wie wichtig der Mikronährstoff für Mutter und Kind ist.4

Vitamin-D-Werte in den Wintermonaten
Die in Deutschland üblichen Nahrungsmittel enthalten in der Regel sehr wenig Vitamin D: Erwachsene nehmen durch die Nahrung ungefähr zwischen 2 und 4 Mikrogramm (µg) pro Tag auf.3 Deshalb brauchen wir vor allem das Sonnenlicht, mithilfe dessen es unser Körper in der Haut selbst herstellen kann.5 Während der Winterzeit ist die Sonneneinstrahlung hierzulande jedoch zu gering, um den Bedarf zu decken. Schwangere Frauen, die generell eher unterversorgt sind, weisen in den Wintermonaten noch geringere Vitamin-D-Werte auf.5

Neben einer optimalen Versorgung mit Vitamin D sollten werdende Mütter darauf achten, vor und in der Schwangerschaft sowie während der Stillzeit folgende Vitamine und Mineralstoffe in ausreichender Menge zu sich zu nehmen:1,6

  • Folsäure: Das Vitamin beteiligt sich im menschlichen Körper an wichtigen Prozessen, so zum Beispiel bei der Bildung neuer Zellen. Demnach ist Folsäure auch für die Entwicklung des ungeborenen Babys von großer Bedeutung. Ein Mangel während der Schwangerschaft kann beim Kind schwere Fehlbildungen verursachen. Ebenso führt er möglicherweise zu einem höheren Risiko für eine Frühgeburt.
  • Vitamin B12: Vor allem schwangere oder stillende Frauen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren, sollten darauf achten, genügend Vitamin B12 einzunehmen. Für sie steigt der empfohlene tägliche Vitamin-B12-Bedarf von 4,0 µg auf 4,5 bis 5,5. Leidet eine werdende Mutter unter Vitamin-B12-Mangel, so kann das negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Nervensystems vom Baby haben.
  • Iod: Schwangere benötigen in der Regel mehr Iod als der Durchschnitt. Im Idealfall sollten sie den Mineralstoff daher vor, während und nach der Schwangerschaft in ausreichender Menge zu sich nehmen. Er ist sowohl für die körperliche als auch geistige Entwicklung des ungeborenen Kindes entscheidend.
  • Eisen: Frauen haben – im Vergleich zu Männern – generell einen erhöhten Eisenbedarf. Während der Schwangerschaft und Stillzeit steigt der Bedarf noch einmal. Bekanntlich gilt ein Eisenmangel als Ursache für eine Blutarmut. Für Schwangere steigt womöglich außerdem das Risiko für eine Frühgeburt. Das Neugeborene könnte dadurch ein zu geringes Geburtsgewicht aufweisen.

Es ist unbedingt ratsam, die zusätzliche Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft mit einem Arzt abzuklären, da jede Frau eine andere individuelle gesundheitliche Ausgangssituation hat.

Wie funktioniert eine gute Vitamin-D-Versorgung in der Schwangerschaft?

Zur Frage über die optimale Höhe der Vitamin-D-Werte in der Schwangerschaft, sind sich Fachleute weltweit relativ uneinig. Bezüglich einer Sache besteht grundsätzlich Konsens: Ohne häufige Sonneneinstrahlung ist es gerade für werdende und stillende Mütter notwendig, die empfohlene Versorgung durch die Verwendung eines Vitamin-D-Präparats sicherzustellen.3

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) schätzt, dass Schwangere und Stillende täglich 20 µg Vitamin D zuführen müssen, falls es dem Körper unmöglich ist, das Vitamin durch die Sonne selbst zu bilden.3

Keine Sorge!
Keinesfalls lässt sich eine Schwangerschaft immer genau planen. Es gibt Frauen, die in den ersten Wochen noch gar nicht wissen, dass sie schwanger sind. Sobald dann aber Gewissheit herrscht, bietet es sich an, eventuelle Vitamin- oder Mineralstoffmängel abklären zu lassen. So lassen sich optimale Entwicklungsgegebenheiten für das Baby schaffen.

Kinderwunsch: Beeinflusst ein Vitamin-D-Mangel des Paares die Fruchtbarkeit?

Der Vitamin-D-Spiegel kann zu einem gewissen Grad Einfluss darauf nehmen, ob eine Befruchtung Erfolg hat oder nicht.2 Vitamin D wirkt sich bei Frauen auf

  • den Zyklus,
  • die Reifung der Eizelle und
  • den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut aus.2

Männer können von einem guten Vitamin-D-Wert im Hinblick auf die Produktion von Hormonen und Spermien profitieren – sogar auf die Beweglichkeit sowie Form Letzterer.2 Die Ergebnisse einer Studie führen zu der Annahme, dass ein Zusammenhang zwischen einer gesunden Ernährung und einer erhöhten Spermienqualität besteht.7 Eine Ernährungsweise, bei der reichlich Obst und Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte zu den Mahlzeiten gehören, soll einen positiven Effekt auf die Beschaffenheit der Spermien haben.7

Negative Auswirkungen bringt ein Speiseplan mit sich, auf dem viele gesättigte sowie Trans-Fettsäuren, Fleisch und Vollmilchprodukte stehen.7 Nahrungsmittel, die eine erhöhte Belastung an Schwermetallen oder Pestiziden aufweisen, sind ebenfalls mit Vorsicht zu genießen.7

Hinweis: Natürlich spielen neben der Art der Ernährung noch weitere Faktoren eine Rolle. So sollten Frauen wie Männer zugunsten ihrer Fruchtbarkeit unter anderem auf Zigaretten verzichten.8

1 „Welche Nährstoffe Schwangere supplementieren müssen und sollten“. DAZ.online, https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2022/08/11/was-muss-und-was-sollte-in-der-schwangerschaft-supplementiert-werden. Zugegriffen 19. Juni 2023.

2 „Vitamin-D-Spiegel Fruchtbarkeit“. gynäkologie + geburtshilfe, Bd. 26, Nr. 6, 2021, S. 66–66, doi:10.1007/s15013-021-4276-x.

3 „Vitamin D“. DGE, https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/vitamin-d. Zugegriffen 19. Juni 2023.

4 „Vitamin D in der Schwangerschaft – Ein zweischneidiges Schwert?“ Bzfe.de, https://www.bzfe.de/fileadmin/resources/import/pdf/eifonline_vitamin_d_in_der_schwangerschaft_final.pdf. Zugegriffen 19. Juni 2023.

5 „Vitamin D-Versorgung in der Schwangerschaft nicht ausreichend“. Deutsches Ärzteblatt, https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/54513/Vitamin-D-Versorgung-in-der-Schwangerschaft-nicht-ausreichend. Zugegriffen 19. Juni 2023.

6 „Nur die Hälfte der Schwangeren nimmt Folsäure und Jod gemäß den Empfehlungen“. Frauenaerzte-im-netz.de, https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/nur-die-haelfte-der-schwangeren-nimmt-folsaeure-und-jod-gemaess-den-empfehlungen/. Zugegriffen 19. Juni 2023.

7 „Welche Nährstoffe und Ernährungsform fördern die Spermienqualität?“ DAZ.online, https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2022/07/29/welche-naehrstoffe-und-ernaehrungsform-foerdern-die-spermienqualitaet. Zugegriffen 19. Juni 2023.

8 „Bei Kinderwunsch unbedingt mit dem Rauchen aufhören“. Lungenaerzte-im-netz.de, https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/bei-kinderwunsch-unbedingt-mit-dem-rauchen-aufhoeren/. Zugegriffen 19. Juni 2023.

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Die Kraft des Sonnenvitamins: Warum Vitamin D so wichtig für die Gesundheit ist

Dass Vitamin D eine bedeutende Rolle für den menschlichen Körper spielt, ist unumstritten. Doch wie viel des Vitamins am Tag benötigt wird und ab wann eine Nahrungsergänzung sinnvoll ist, darüber gibt es kontroverse Meinungen. Erfahre hier, welche Funktion das Sonnenvitamin überhaupt hat, wie es in den Körper gelangt und was Studien über die Vitamin-D-Versorgung von Kindern aussagen.

Hinweis: Bitte beachte, dass es sich bei diesem Text nicht um eine ärztliche Empfehlung handelt, sondern lediglich um eine Zusammenfassung des aktuellen Kenntnisstands zu Vitamin D.

Was ist Vitamin D und wofür braucht es der Körper?

Bei Vitamin D handelt es sich streng genommen gar nicht um ein Vitamin, sondern um ein Prohormon. Denn Vitamine kann der Körper per Definition nicht selbst herstellen, er muss sie über die Nahrung aufnehmen. Bei Vitamin D ist das anders: Der Körper ist in der Lage, es bei Sonneneinstrahlung selbst aus einer Vorstufe zu produzieren. Dennoch bleibt aus historischen Gründen die Bezeichnung Vitamin bestehen.

Vitamin D spielt bei einer Vielzahl an Prozessen ein wichtige Rolle:

  • Knochenstoffwechsel: Vitamin D fördert die Aufnahme und den Einbau von Phosphat und Calcium aus dem Blut in die Knochen – diese sogenannte Mineralisation stellt die Grundlage für starke Knochen dar.1
  • Calciumstoffwechsel: Die Calciumaufnahme aus dem Darm ins Blut erfolgt unter Mithilfe des Sonnenvitamins.
  • Immunsystem: Wichtige Bestanteile des Immunsystems wie Fresszellen oder Lymphozyten benötigen Vitamin D, damit sie normal funktionieren können.2 Demnach soll das Vitamin die Abwehrkräfte unterstützen und vorbeugend gegen Infekte nützlich sein. Die genauen Zusammenhänge sind noch Gegenstand der Forschung.
  • Muskeln: Menschen mit einem Vitamin-D-Mangel zeigen häufig Einschränkungen in der Muskelkraft.3 Vermutlich steckt auch hier die Bedeutung von Vitamin D im Calciumhaushalt dahinter.
  • Genregulation und Proteinbiosynthese: Das Vitamin steuert eine Vielzahl von Genen und ist bei der Herstellung von Proteinen in den Körperzellen beteiligt.1

Zudem konnten Forscher Zusammenhänge zwischen der Vitamin-D-Versorgung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Hüftfrakturen, Demenz sowie Krebs feststellen.

Vitamin D3 und D2
Als Vitamin D wird eine Gruppe fettlöslicher Vitamine (Calciferole) bezeichnet, deren wichtigste Vertreter Vitamin D3 (Cholecalciferol) und D2 (Ergocalciferol) sind. Der Unterschied: Während Vitamin D2 vor allem in Pflanzen und Pilzen vorkommt, ist Vitamin D3 in tierischen Lebensmitteln enthalten.4

Woher bekommt der Körper Vitamin D? Die Aufnahme durch Sonne und Lebensmittel

Damit der Körper Vitamin D herstellen kann, benötigt er Sonnenstrahlen, genauer gesagt UV-B-Strahlen. Wenn diese auf die Haut fallen, entsteht aus einer Vitamin-D-Vorstufe das aktive Vitamin. Durch diesen Vorgang deckt der Organismus den Großteil seines Bedarfs, etwa 80 bis 90 Prozent.1

Die Vitamin-D-Produktion in der Haut findet in Deutschland nur von März bis Oktober statt – in den Wintermonaten ist der UV-B-Anteil in den Sonnenstrahlen zu gering.1 Aber auch im Sommer gibt es einiges zu beachten: So ist es nötig, täglich circa 10 bis 15 Minuten Kopf und Unterarme der Sonne auszusetzen, ohne die Verwendung eines Sonnenschutzmittels.4 Bei bewölktem Himmel hingegen kann es sein, dass die UV-B-Strahlung manchmal auch im Sommer unzureichend ist.1

Der Vitamin-D-Bedarf lässt sich zudem kaum über Lebensmittel decken, da es nur wenige gibt, die nennenswerte Mengen enthalten. Dazu gehören fettreicher Seefisch, Innereien wie Leber, Eier und manche Pilze.5

Schon gewusst?
Die Haut produziert nur im Freien Vitamin D. Es reicht nicht aus, sich in hellen Räumen aufzuhalten, da die nötigen UV-B Strahlen keine Fensterscheiben durchdringen können.1

Welche Personen gehören zu den Risikogruppen für einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel?

Ältere Menschen, die chronisch krank, pflegebedürftig oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, zählen zur Risikogruppe für einen Vitamin-D-Mangel. Auch Babys im ersten Lebensjahr fallen darunter.1

Zusätzlich gibt es noch weitere Personengruppen, die Gefahr laufen, einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel zu entwickeln. Dazu gehören:1

  • Menschen, die sich hauptsächlich in geschlossenen Räumen aufhalten
  • Personen mit dunkler Hautfarbe, da sie eine höhere UV-B-Intensität benötigen, die in Deutschland nur selten besteht
  • Menschen, die sich aus kulturellen oder religiösen Gründen verhüllen
  • Betroffene von chronischen Magen-Darm-, Nieren- oder Lebererkrankungen
  • Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen, etwa Antiepileptika oder Chemotherapien

Untersuchungen zeigen, dass eine Vitamin-D-Unterversorgung verbreitet ist: Bei circa 60 Prozent der Bundesbürger liegt der Wert unter der Grenze von 50 Nanomol pro Liter.6 Damit sind sie unzureichend versorgt.

Achtung: Sonnenschutz nicht vernachlässigen!
Verbringe nur kurze Zeit ungeschützt in der Sonne, um Deinen Vitamin-D-Status zu verbessern. Anschließend solltest Du ein Sonnenschutzmittel auftragen oder Deine Haut bedecken, damit Du keinen Sonnenbrand bekommst. Der ist nicht nur schmerzhaft, sondern lässt auch das Risko für Hautkrebs ansteigen, vor allem bei Kindern.7

Vitamin-D-Versorgung von Kindern: Die DINOS-Studie

Es ist immer noch unklar, ob und bei welchem Vitamin-D-Wert Kinder und Jugendliche eine Nahrungsergänzung erhalten sollten. Unterschiedliche Länder geben hier verschiedene Empfehlungen heraus. Obwohl mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen in Deutschland einen mittleren Vitamin-D-Status unter 50 Nanomol pro Liter aufweisen (allgemein als Vitamin D-Mangel definiert), liegt nach der Einschätzung einer Expertenkommission am BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) in Deutschland kein Vitamin-D-Mangel vor.8

Italienische Forscher wollten mehr zur Versorgung von Kindern sowie Jugendlichen erfahren und herausfinden, wie viel Vitamin D am Tag eingenommen werden sollte. Dafür haben sie in Norditalien die DINOS (D-VitamIN Oral Supplementation) Studie gestartet.9 Sie untersuchten zwischen 2010 und 2015 insgesamt 203 Kinder im Alter zwischen 2 und 15 Jahren. Dabei teilten sie die Kinder in eine Kontrollgruppe und eine Interventionsgruppe ein. Die Kinder der Interventionsgruppe erhielten von November bis April 1500 Internationale Einheiten Vitamin D3 pro Tag, die Kontrollgruppe nahm kein Vitamin D3 ein.

Das Ergebnis: Die Kontrollgruppe wies einen durchschnittlichen Serumspiel von 55 Nanomol pro Liter auf, die Interventionsgruppe durchschnittlich 80 Nanomol pro Liter. Zudem waren in der Kontrollgruppe insgesamt 55 Prozent der Kinder von einem Mangel betroffen, während das bei nur 13,2 Prozent der Teilnehmenden in der Interventionsgruppe zutraf. Kinder mit dunkler Hautfarbe hatten eine dreifach erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen Vitamin-D-Mangel.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die aktuellen Empfehlungen zur zusätzlichen Einnahme von Vitamin D scheinen für Kinder nicht ausreichend zu sein.10 Zu der Frage, wie viel Vitamin D am Tag sinnvoll ist, kommen die Forscher von DINOS zu folgendem Schluss: Eine saisonale Supplementierung von 1500 Internationalen Einheiten Vitamin D über die sonnenarmen Monate können zu einer Normalisierung des Vitamin-D-Spiegels führen.

Ist zu viel Vitamin D schädlich?
Fett- und Muskelgewebe speichern Vitamin D, daher kann sich bei einer sehr hohen Konzentration des Vitamins eine Vergiftung entstehen. Die natürliche Vitamin-D-Produktion durch die Sonne sowie die Aufnahme durch Lebensmittel führt jedoch keine Vergiftung herbei. Verantwortlich können nur eine übermaßig hohe Einnahme durch Nahrungsergänzungsmittel oder angereicherte Lebensmittel sein.
Bei einer Überdosierung kommt es zu einem erhöhten Calciumspiegel, der Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Bauchkrämpfe hervorruft.

1 „Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D“. Rki.de, https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/Vitamin_D_FAQ-Liste.html. Zugegriffen 13. Juni 2023.

2 „Das Immunsystem stärken“. Bzfe.de, https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/gesundheit/das-immunsystem-staerken/. Zugegriffen 13. Juni 2023.

3 „Vitamin D gezielt bei schwachen Muskeln einsetzen“. Medical Tribune, https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/vitamin-d-gezielt-bei-schwachen-muskeln-einsetzen?tx_mtdata_illness%5Bindication%5D=9&cHash=f7152075b22aa9f531673c32c88f14a7. Zugegriffen 13. Juni 2023.

4 „Ausführliche Informationen zu Vitamin D“. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/chemie/inhaltsstoffe/naehrstoffe/vitamind_informationen.htm. Zugegriffen 13. Juni 2023.

5 „Vitamin D“. DGE, https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-d/. Zugegriffen 14. Juni 2023.

6 „Ausgewählte Fragen und Antworten zu Vitamin D“. Bundesinstitut für Risikobewertung, https://www.bfr.bund.de/cm/343/ausgewaehlte-fragen-und-antworten-zu-vitamin-d.pdf. Zugegriffen 13. Juni 2023.

7 „Sonnenbrand erhöht Wahrscheinlichkeit für Hautkrebs“. Krebsgesellschaft.de, https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/aktuelle-themen/news/sonnenbrand-erhoeht-wahrscheinlichkeit-fuer-hautkrebs.html. Zugegriffen 14. Juni 2023.

8 Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. „Gemeinsame Expertenkommission zur Einstufung von Stoffen Stellungnahme zu Vitamin-D-haltigen Produkten (01/2016)“. Revision, 2017.

9 Mazzoleni, Stefano, u. a. „Effect of Vitamin D3 Seasonal Supplementation with 1500 IU/Day in North Italian Children (DINOS Study)“. Italian Journal of Pediatrics, Bd. 45, Nr. 1, 2019, S. 18, doi:10.1186/s13052-018-0590-x.

10 Kunz, Clemens, u. a. „No Improvement in Vitamin D Status in German Infants and Adolescents between 2009 and 2014 despite Public Recommendations to Increase Vitamin D Intake in 2012“. European Journal of Nutrition, Bd. 58, Nr. 4, 2019, S. 1711–1722, doi:10.1007/s00394-018-1717-y.

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Asthma und allergische Rhinitis: Welche Rolle spielt Vitamin D?

Wer von einer Atemwegserkrankung wie zum Beispiel Asthma betroffen ist oder unter einer Allergie leidet, hat das vielleicht schon einmal gehört: Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D und anderen Mikronährstoffen wirkt sich angeblich günstig aus. Warum Du einen Mangel an Vitamin D und Co. vermeiden solltest, liest Du hier!

Hinweis: Bitte beachte, dass es sich bei diesem Text um keine ärztlichen Empfehlungen handelt. Er bietet lediglich eine Zusammenfassung verschiedener Studienergebnisse zum Zusammenhang zwischen Vitamin D und Asthma sowie zwischen Vitamin D und durch eine Allergie bedingte Rhinitis.

Vitamin D und Atmung: Welche Rolle spielt der Mikronährstoff bei Asthmaanfällen?

Hintergrund: Mehrere klinische Vitamin-D-Studien zur Vorbeugung von Asthmaanfällen haben bei Kindern und Erwachsenen zu widersprüchlichen Ergebnissen geführt, sodass ein Nutzen einer ergänzenden Aufnahme von Vitamin D bei Asthmaanfällen bisher nicht gesichert werden konnte.

Studie: In einer Literaturstudie sollte die Wirksamkeit von Vitamin D zur Risikominderung von Asthmaanfällen über einen Zeitraum zwischen 4 und 12 Monaten erfasst werden.1 Schwere Asthmaanfälle wurden als Erkrankungen definiert, die eine Behandlung mit systemischen Corticosteroiden (Medikamente zur Reduzierung von Entzündungsreaktionen in den Atemwegen) erforderten.

Ergebnisse: Die Verabreichung von Vitamin D verringerte die Häufigkeit von Asthmaanfällen, die einer Corticosteroid-Behandlung bedurften. Das Risiko wenigstens eines Asthmaanfalls, der einen Notfallbesuch in der Ambulanz, eine stationäre Aufnahme oder beides nötig gemacht hätte, wurde durch die Vitamin-D-Gabe verhindert. Die Autoren schließen aus ihrer Studie, dass die Einnahme von Vitamin D bei leichtem und mäßigem Asthma das Risiko von Asthmaanfällen reduzieren kann. Kinder und Erwachsene mit schwerem Asthma waren in dieser Studie jedoch unterrepräsentiert, sodass weitere Studien – besonders in dieser Gruppe – wünschenswert wären.

Fazit: Wenn auch noch viele Fragen zum Einfluss von Vitamin D auf die Atmung in weiteren Studien geklärt werden müssen, so scheint sich ein Vitamin-D-Mangel negativ auf die Lunge und andere Atemwege auszuwirken.

Wie wirkt sich eine zusätzliche Gabe von Vitamin D bei Kindern mit einer Allergie aus?

Hintergrund: Vitamin D wird über die Nahrung zu etwa 10 Prozent und über die Haut unter Einwirkung ultravioletter Sonnenstrahlen (UV-B) zu etwa 90 Prozent aufgenommen. Vitamin D hat neben der Regulation des Calciumstoffwechsels eine das Immunsystem regulierende Wirkung und hemmt die Produktion entzündungsfördernder Zytokine.

Studie: In einer aktuellen Studie wurden die klinischen und immunologischen Auswirkungen einer Behandlung mit Vitamin D bei Kindern mit einer allergischen Rhinitis (Allergie-bedingte Entzündung der Nasenschleimhaut) in der Pollensaison untersucht.2 Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren, die empfindlich auf Gräserpollen reagierten, nahmen über 5 Monate daran teil. Die Kinder erhielten wenigstens 8 Wochen vor Beginn der Pollensaison bis zu deren Ende entweder eine tägliche Vitamin-D-Gabe oder ein Placebo (Scheinmedikament).

Ergebnisse: Die zusätzliche Aufnahme von Vitamin-D führte bei den Kindern, die täglich Vitamin D eingenommen hatten, im Vergleich zur Kontrollgruppe zu einer allgemeinen Reduktion der Symptome.

Fazit: Mit ihrer aktuellen Studie konnten die Autoren bereits vorhandene experimentelle und klinische Studien ergänzen, die einen immunologischen Effekt von Vitamin D auf das Immunsystem belegen.

Vitamin-D-Mangel in den ersten 10 Lebensjahren – Ursache für Asthma und Allergie?

Hintergrund: Es besteht der Verdacht, dass ein Vitamin-D-Mangel eventuell ein Risikofaktor bei der Asthmaentwicklung sein könnte. Prospektive (vorausschauende) Studien, in denen ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Serumspiegel und dem Beginn einer Asthma-Erkrankung analysiert wurde, liegen nicht vor.

Studie: Australische Autoren haben in einer Analyse die Verbindung zwischen Vitamin-D-Serumspiegeln und der allergischen Sensibilisierung im Alter von 6 Monaten und 2 sowie 3 Jahren untersucht.3

Ergebnisse: Anhand des Analyseverfahrens ließ sich eine Beziehung zwischen dem Vitamin-D-Spiegel, Allergien und Ekzemen (Entzündungen der Haut) belegen. Außerdem konnte ein Vitamin-D-Mangel mit dem Auftreten von Giemen (pfeifende Atmung), Asthma und Allergie bis zum Alter von 10 Jahren verbunden werden.

Fazit: Diese Ergebnisse werden durch weitere ältere und neuere Untersuchungen bestätigt.4 Bereits ein Vitamin-D-Mangel im Nabelschnurblut erhöht das Risiko für eine allergische Sensibilisierung um das 2,7-Fache.4

Stehen neben Vitamin D noch weitere Mikronährstoffe mit Asthma oder Allergien in Verbindung?

Verschiedene Studienergebnisse deuten auf einen Zusammenhang zwischen den Vitaminen A, C und E sowie den Mineralien Zink, Selen und Magnesium und Asthma beziehungsweise COPD hin:

  • Vitamin A: Der Mikronährstoff scheint bereits in frühen Lebensjahren eine Rolle bei der Entwicklung der Lunge und Lungenbläschen zu spielen.5 Zudem wirkt er günstig auf das Immunsystem.5 Studien mit asthmatischen Kindern untersuchten den Zusammenhang zwischen Vitamin A und der Lungenfunktion sowie Asthma.5 Die Ergebnisse zeigten, dass die Lungen der Probanden umso besser arbeitete, je ausreichender sie mit Vitamin A versorgt waren.5
  • Vitamin C und E: Die Verbindung dieser Vitamine mit der Funktion der Lunge wurde in Untersuchungen an Patienten mit COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) erforscht.6,7
  • Zink und Selen: Bei Personen, die an COPD leiden, wurde die Verbindung der Mineralstoffe mit der Atemfunktion untersucht.6
  • Magnesium: Weil das Spurenelement unter anderem die Muskelfunktion unterstützt, hilft es dabei, die Muskulatur der Bronchien zu entspannen und so die Atemwege zu erweitern.8,9 Darüber hinaus scheint es zu einer besseren Lungenfunktion sowie einem größeren Lungenvolumen beizutragen.8,9

Studien fanden außerdem heraus, dass bei Lungenerkrankungen wie Asthma oder COPD sowie Allergien Omega-3-Fettsäuren eine ebenso wichtige Rolle spielen.10,11

1 Martineau, Adrian, u. a. „Vitamin D for the management of asthma“. Cochrane Database of Systematic Reviews, herausgegeben von Adrian Martineau, John Wiley & Sons, Ltd, 3. März 2015.

2 Jerzyńska, Joanna, u. a. „Clinical and immunological effects of vitamin D supplementation during the pollen season in children with allergic rhinitis“. Archives of medical science: AMS, Bd. 1, 2018, S. 122–131, doi:10.5114/aoms.2016.61978.

3 Hollams, Elysia M., u. a. „Vitamin D over the First Decade and Susceptibility to Childhood Allergy and Asthma“. The Journal of Allergy and Clinical Immunology, Bd. 139, Nr. 2, 2017, S. 472-481.e9, doi:10.1016/j.jaci.2016.07.032.

4 Chawes, Bo L., u. a. „Cord Blood 25(OH)-Vitamin D Deficiency and Childhood Asthma, Allergy and Eczema: The COPSAC2000 Birth Cohort Study“. PloS One, Bd. 9, Nr. 6, 2014, S. e99856, doi:10.1371/journal.pone.0099856.

5 Bai, Ya-Jie, und Ru-Jun Dai. „Serum Levels of Vitamin A and 25-Hydroxyvitamin D3 (25OHD3) as Reflectors of Pulmonary Function and Quality of Life (QOL) in Children with Stable Asthma: A Case-Control Study“. Medicine, Bd. 97, Nr. 7, 2018, S. e9830, doi:10.1097/MD.0000000000009830.

6 Isbaniah, F., u. a. „Echinacea Purpurea along with Zinc, Selenium and Vitamin C to Alleviate Exacerbations of Chronic Obstructive Pulmonary Disease: Results from a Randomized Controlled Trial: Echinacea Purpurea and Micronutrients in COPD“. Journal of Clinical Pharmacy and Therapeutics, Bd. 36, Nr. 5, 2011, S. 568–576, doi:10.1111/j.1365-2710.2010.01212.x.

7 Pirabbasi, Elham, u. a. „Efficacy of Ascorbic Acid (Vitamin C) and/N-Acetylcysteine (NAC) Supplementation on Nutritional and Antioxidant Status of Male Chronic Obstructive Pulmonary Disease (COPD) Patients“. Journal of Nutritional Science and Vitaminology, Bd. 62, Nr. 1, 2016, S. 54–61, doi:10.3177/jnsv.62.54.

8 Jahanian, Fatemeh, u. a. „The Effect of Intravenous Magnesium Sulphate as an Adjuvant in the Treatment of Acute Exacerbations of COPD in the Emergency Department: A Double-Blind Randomized Clinical Trial“. Ethiopian Journal of Health Sciences, Bd. 31, Nr. 2, 2021, S. 267–274, doi:10.4314/ejhs.v31i2.9.

9 Zanforlini, Bruno Micael, u. a. „Clinical Trial on the Effects of Oral Magnesium Supplementation in Stable-Phase COPD Patients“. Aging Clinical and Experimental Research, Bd. 34, Nr. 1, 2022, S. 167–174, doi:10.1007/s40520-021-01921-z.

10 „Retraction. Omega-3 Fatty Acids, Vitamin C and Zn Supplementation in Asthmatic Children: A Randomized Self-Controlled Study“. Acta Paediatrica (Oslo, Norway: 1992), Bd. 101, Nr. 8, 2012, S. 891.

11 Yu, Haichuan, u. a. „Effect of Omega-3 Fatty Acids on Chronic Obstructive Pulmonary Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials“. International Journal of Chronic Obstructive Pulmonary Disease, Bd. 16, 2021, S. 2677–2686, doi:10.2147/COPD.S331154.

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Wie beeinflussen Vitamin D und Vitamin K die Nieren-Funktion?

Ein ausgeglichener Vitamin- und Nährstoffhaushalt trägt dazu bei, die Nierenfunktion optimal zu unterstützen. Aktuelle Studien zeigen, dass den Vitaminen D und K dabei ein wichtige Rolle zukommt. Erfahre hier mehr zu den Auswirkungen der beiden Vitamine auf die Nieren.

Bitte beachte: Die Hinweise im Text stellen keine Empfehlungen dar. Sie geben lediglich wissenschaftliche Studienergebnisse wieder.

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Verringert Vitamin D die Eiweißausscheidung bei chronischen Erkrankungen der Nieren?

Hintergrund: Es ist seit langem bekannt, dass die sogenannten Mikro-Albuminurie (Eiweißausscheidung über den Urin in kleinen Mengen) ein Marker für die glomeruläre Hyperfiltration (erhöhte Filterleistung der Nieren) und der Nierenfunktion ist. Eine vermehrte Eiweißausscheidung führt zu einem erhöhten Blutdruck. Trotz Behandlung und einer Blockade des RAASs (Renin-Angiotensin-Aldosteron System) bleibt meist eine geringe Restproteinurie (Rest-Eiweißausscheidung) zurück, deren langfristige Bedeutung für die Nierenfunktion unklar ist.

Studie: In einer aktuellen Meta-Analyse haben holländische Autoren in einem systematischen Review untersucht, inwieweit aktiviertes Vitamin D (Calcitriol) und ein synthetisches Vitamin D (Paricalcitriol) einen Einfluss auf die verbleibende Restproteinurie bei einer chronischen Nierenerkrankung, wie beispielsweise einer Niereninsuffizienz, ausüben.1

Ergebnisse: In die Auswertung konnten die Daten von 688 Patienten übernommen werden. Die meisten Patienten (84 Prozent) nahmen zur Blutdruckkontrolle noch einen Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmer (ACE-Hemmer) oder einen Angiotensin-Rezeptor-Blocker (ARB) ein. Die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten führte zu einer Verringerung der Eiweißausscheidung von 16 Prozent im Vergleich zu einer Zunahme von 6 Prozent bei den Kontrollpatienten.

Bedeutung: Mit der aktuellen Studie konnte ein schwerer Verlauf von Nierenerkrankungen bei einem Vitamin-D-Mangel nachgewiesen werden. Dennoch bleibt weiter unklar, ob die Vitamin-D-Gabe bei Menschen mit ausreichender Versorgung des Vitamins einen hemmenden Einfluss auf das Fortschreiten chronischer Nierenerkrankungen besitzt.1,2

Ist das Nierenstein-Risiko mit dem Vitamin-K-Status und dem Matrix-Gla-Protein verbunden?

Hintergrund: Vitamin K ist ursprünglich für seine aktivierende Rolle bei den Gerinnungsproteinen bekannt. Es wurde bei seiner Entdeckung deshalb auch als Koagulationsvitamin (Gerinnungsvitamin) bezeichnet. Neben den Gerinnungsfaktoren gibt es weitere Proteine, die für ihre Funktionsfähigkeit über Vitamin K aktiviert werden müssen. Hierzu gehören die kleinen von glatten Muskelzellen und der Gefäßinnenhaut synthetisierten Matrix-Gla-Proteine (MGP). Vitamin-K-aktiviertes MGP spielt eine wichtige Rolle dabei, die Verkalkung von Weichteilen und Blutgefäßen zu verhindern. Dadurch hilft es, unsere lebenswichtigen Organe gesund und funktionstüchtig zu halten.

Studie: In der aktuellen Studie wurde untersucht, ob das Risiko von Nierensteinen bei einem Vitamin-K-Mangel zunimmt.3 Die Autoren haben versucht, diese Frage mit einem sehr aufwendigen Studiendesign (Mendelsche Randomisierung und genetischer MGP-Typisierung) zu beantworten.

Ergebnisse: Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass ein hoher Anteil an nicht-aktiviertem MGP das Risiko für Nierensteine erhöht. Im Ergebnis war ein hoher Anteil an inaktivem MGP ursächlich mit einem erhöhten Risiko für Nierensteine verknüpft.

Bedeutung: Vitamin K scheint in Abhängigkeit von der genetischen Ausstattung nicht nur bei der Verkalkung der Gefäße in Armen und Beinen, sondern auch bei der Bildung von Nierensteinen eine wichtige Rolle zu spielen.

Wie hängen Vitamine und Niereninsuffizienz zusammen?

Bei einer Niereninsuffizienz sind die Nieren nicht mehr in der Lage giftige Substanzen oder Stoffwechselendprodukte aus dem Blut herauszufiltern, damit sie über den Urin aus dem Körper befördert werden. Dadurch kann es zu Ablagerungen in den Blutgefäßen und damit zu weiteren schweren körperlichen Folgen kommen. Eine Dialyse soll das in fortgeschrittenen Fällen der Niereninsuffizienz verhindern.

Neben den für Ablagerungen gefährlichen Stoffen filtert die Dialyse aber auch andere wasserlösliche Vitamine (zum Beispiel Folsäure oder B-Vitamine) mit heraus.4 Um einem Mangel vorzubeugen, sollten Patienten diese Vitamine sowie Vitamin D und E in Absprache mit dem behandelnden Arzt ergänzend einnehmen.4,5 Außerdem bestimmt der Arzt, in welcher Dosis der Körper die einzelnen Vitamine benötigt. Das ist bei jeder Person individuell und richtet sich nach den vorhandenen Mengen im Organismus.

Menschen mit einer chronischen Niereninsuffizienz gehören zur Risikogruppe für einen Vitamin-D-Mangel.6 Durch die Erkrankung der Niere findet die Produktion der aktiven Form des Vitamins nur noch eingeschränkt statt.7 Bei Betroffenen sollte deshalb die Gabe von Vitamin D im Rahmen der Ernährungstherapie Berücksichtigung finden.5

Zu beachten:
Wer zu viel Vitamin D einnimmt, kann den Nieren schaden. Es kommt unter Umständen zu Nierensteinen oder einer dauerhaften Beeinträchtigung der Nieren.8

1 de Borst, Martin H., u. a. „Active Vitamin D Treatment for Reduction of Residual Proteinuria: A Systematic Review: A Systematic Review“. Journal of the American Society of Nephrology: JASN, Bd. 24, Nr. 11, 2013, S. 1863–1871, doi:10.1681/ASN.2013030203.

2 Lee, Juyeon, u. a. „The association between vitamin D deficiency and risk of renal event: Results from the Korean cohort study for outcomes in patients with chronic kidney disease (KNOW-CKD)“. Frontiers in medicine, Bd. 10, 2023, doi:10.3389/fmed.2023.1017459.

3 Wei, Fang-Fei, u. a. „The Risk of Nephrolithiasis Is Causally Related to Inactive Matrix Gla Protein, a Marker of Vitamin K Status: A Mendelian Randomization Study in a Flemish Population“. Nephrology, Dialysis, Transplantation: Official Publication of the European Dialysis and Transplant Association – European Renal Association, Bd. 33, Nr. 3, 2018, S. 514–522, doi:10.1093/ndt/gfx014.

4 „Ernährung bei chronischer Niereninsuffizienz“. Familiäre Zystennieren e.V. Broschüre. Zugegriffen 22. Juni 2023

5 „S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) in Zusammenarbeit mit der AKE, der GESKES und der DGfN“. Aktuelle Ernahrungsmedizin, Bd. 40, Nr. 01, 2015, S. 21–37, doi:10.1055/s-0034-1387537.

6 „RKI – Gesundheit A-Z – Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D“. Rki.de, https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/Vitamin_D_FAQ-Liste.html. Zugegriffen 22. Juni 2023.

7 „Chronische Niereninsuffizienz“. Vidal MMI Germany GmbH, https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/chronische-niereninsuffizienz. Zugegriffen 22. Juni 2023.

8 „Nierenversagen und Hyperkalzämie nach Vitamin-D-Überdosierung“. Vidal MMI Germany GmbH, https://www.gelbe-liste.de/nachrichten/vitamin-d-ueberdosierung. Zugegriffen 23. Juni 2023.

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Besteht zwischen Vitamin D und Demenz ein Zusammenhang?

Hat Vitamin D Einfluss auf das Gedächtnis? Fördert ein Mangel möglicherweise Gedächtnisstörungen wie auch Vergesslichkeit und ruft unter Umständen Alzheimer hervor? Verschiedene Studien haben untersucht, ob zwischen einem Vitamin-D-Mangel und dem Auftreten von Demenz ein Zusammenhang besteht. Erfahre hier mehr zu den Ergebnissen.

Bitte beachte: Die im Text aufgelisteten Hinweise gelten nicht als Empfehlung. Es handelt sich lediglich um eine Darstellung wissenschaftlicher Studienergebnisse.

Worüber möchtest Du mehr wissen?

Hilft Vitamin D gegen Demenz?

Einige Studien weisen auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Vitamin D und Demenz hin. Vitamin D spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der allgemeinen Gesundheit und der Hirnfunktionen. Die Ergebnisse einer Studie haben gezeigt, dass Vitamin-D-Mangel eine mögliche Ursache für die Erkrankung ist: Bei einem schweren Mangel ist das Risiko für die Entwicklung einer Demenz mehr als doppelt so hoch.1 Zudem ist das Risiko für einen kognitiven Abbau erhöht.1

Eine 2018 veröffentlichte Studie mit 181 Teilnehmern (Durchschnittsalter 67; 45 Prozent männlich) untersuchte über 12 Monate, welche Wirkung 400 internationale Einheiten (IE) Vitamin D täglich auf die Kognition und den Lipidstatus haben.1 Neben der Testgruppe gab es noch eine Kontrollgruppe, die ein Placebo erhielt.

Die Studienteilnehmer waren Menschen mit leichten kognitiven Einschränkungen (MCI – mild cognitive impairment), sie sind also noch nicht entscheidend in ihrer persönlichen Selbst- und Eigenständigkeit eingeschränkt.2 Die Phase ist das früheste Stadium einer möglichen, beginnenden Demenz und könnte deshalb der optimale Zeitpunkt für ein Eingreifen mit Vitaminen sein.

Beide Behandlungsgruppen glichen sich zu Beginn der Studie in Bezug auf Rauchverhalten, Diabetes, Blutdruck, Kognition und Vitamin-D-Serumspiegel.

Die Auswertung der Daten ergab: Bei der Kontrollgruppe führte die tägliche Gabe des Vitamins zu einer Verbesserung der Blutfettwerte. Außerdem offenbarten die Ergebnisse, dass die regelmäßige, tägliche Einnahme von 400 IE Vitamin D zu einer erheblichen Besserung der kognitiven Funktionen führt und unter Umständen einen positiven Einfluss auf das Sprachverständnis sowie die verbale und nonverbale Kommunikation hat.1

Dass ein Mangel an Vitamin D der Auslöser für Vergesslichkeit und Gedächtnisstörungen sein kann, zeigen auch die Erkenntnisse einer weiteren Studie: Bei einer Gemeinschaft zusammenlebender älterer asiatischer Erwachsener in Singapur hat sich gezeigt, dass ein Vitamin-D-Mangel (mit einem Serum-Vitamin-D-Spiegel von bis zu 20 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml)) häufiger und mit schwereren kognitiven Beeinträchtigungen einhergeht: Insbesondere das semantische Gedächtnis – wichtig für Fakten und Wortbedeutungen – sowie die zeitliche Orientierung waren betroffen.3

Dieser Zusammenhang wurde ebenfalls für einen Serum-Vitamin-D-Spiegel von unter 30 ng/ml in einer kanadischen Studie bei älteren Menschen mit MCI (mild cognitive impairment) – also leichten kognitiven Einschränkungen – nachgewiesen.4

Können Vitamine dabei unterstützen, einer Demenz vorzubeugen?

Verschiedene Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel und der Beeinträchtigung von kognitiven Funktionen und psychischen Störungen auf.5

Weitere Untersuchungen müssen klären, ob die Einnahme von Vitamin D den kognitiven Abbau bei älteren Menschen mit niedrigen Serum-Spiegeln verlangsamt.4

Außerdem muss in Zukunft untersucht werden, ob eine regelmäßige Einnahme von Vitamin D wirklich gegen Demenz und eine Alzheimer-Erkrankung (AD) helfen kann. Nur so sind aussagekräftige und belegbare Schlussfolgerungen über eine positive Wirkung von Vitamin D auf die psychische Gesundheit möglich.

1 Hu, Jing, u. a. „Effects of Vitamin D3Supplementation on Cognition and Blood Lipids: A 12-Month Randomised, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial“. Journal of Neurology, Neurosurgery, and Psychiatry, Bd. 89, Nr. 12, 2018, S. 1341–1347, doi:10.1136/jnnp-2018-318594.

2 Fujishiro, Hiroshige. „Vitamin D3 as a Potentially Modifiable Factor in Mild Cognitive Impairment“. Journal of Neurology, Neurosurgery, and Psychiatry, Bd. 89, Nr. 12, 2018, S. 1236, doi:10.1136/jnnp-2018-319021.

3 Annweiler, C., u. a. „Vitamin D Insufficiency and Cognitive Impairment in Asians: A Multi-Ethnic Population-Based Study and Meta-Analysis“. Journal of Internal Medicine, Bd. 280, Nr. 3, 2016, S. 300–311, doi:10.1111/joim.12491.

4 Pavlovic, Andjelka, u. a. „The Association between Serum Vitamin d Level and Cognitive Function in Older Adults: Cooper Center Longitudinal Study“. Preventive Medicine, Bd. 113, 2018, S. 57–61, doi:10.1016/j.ypmed.2018.05.010.

5 Lerner, Paul P., u. a. „Association between Mental Disorders, Cognitive Disturbances and Vitamin D Serum Level: Current State“. Clinical Nutrition ESPEN, Bd. 23, 2018, S. 89–102, doi:10.1016/j.clnesp.2017.11.011.

Vitamin D und Brustkrebs: Erkenntnisse im Überblick

Brustkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen der Frau.1 Wissenschaftler vermuten unter anderem eine Verbindung zwischen dem Vitamin-D-Gehalt im Blut und dem Risiko für Brustkrebs. Ein hoher Vitamin-D-Spiegel könnte sich bei Frauen jenseits der Wechseljahre positiv auf die Gesundheit auswirken. Erfahre hier, was es damit auf sich hat.

Hinweis: Bei diesem Text handelt es sich um keine Empfehlung, sondern lediglich eine Zusammenfassung wissenschaftlicher Ergebnisse.

Übersicht:

Brustkrebs in Deutschland

1 von 8 Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.1 Heutzutage versterben immer weniger Frauen daran.1 Die Inzidenz – also wie häufig neue Krankheitsfälle auftreten – hat sich jedoch in den letzten 20 Jahren kaum geändert.1 Das Ziel bleibt es also, in Zukunft die Brustkrebs-Häufigkeit zu verringern.

Neben erblicher Veranlagung und hormonellen Einflüssen spielt womöglich auch ein Vitamin-D-Mangel bei Brustkrebs eine Rolle.2,3

Vitamin D und ein möglicher Einfluss auf das Brustkrebs-Risiko

Vitamin D ist am Knochenstoffwechsel beteiligt. Ein Vitamin-D-Mangel kann das Risiko für Knochenerkrankungen erhöhen und wird daher mit Osteoporose in Zusammenhang gebracht.4

Das Besondere bei der Aufnahme von Vitamin D: Der Körper bildet es zu 90 Prozent selbst – mithilfe von ultravioletter Strahlung.5 Da gerade in der dunklen Jahreszeit die Sonneneinstrahlung oft zu gering ist, haben viele Menschen in Deutschland einen Vitamin-D-Mangel.6

Bekannt ist, dass ein hoher Vitamin-D-Spiegel generell vor Krebserkrankungen schützen kann.7 Bei Personen mit Vitamin-D-Mangel kann hingegen das Risiko für Krebserkrankungen steigen.7

Darüber hinaus stellten medizinische Studien einen Zusammenhang zwischen dem hohen Gehalt an Vitamin D im Blut und einem geringeren Brustkrebs-Risiko fest.3 In einer aktuellen Studie aus dem Jahr 2018 wurde der Einfluss von Vitamin D auf das Brustkrebs-Risiko bei über 5.000 Frauen ab 55 Jahren untersucht.8 Die Ergebnisse zeigen, dass ein erhöhter Vitamin-D-Blutspiegel unter Umständen einen besseren Schutz bewirken kann.8 Der Einfluss von Vitamin D auf das Risiko für Brustkrebs bei jüngeren Frauen bleibt hier ungeklärt.

Verbreiteter Vitamin-D-Mangel

Etwa 30 Prozent der Deutschen erreicht keinen ausreichenden Vitamin-D-Status für eine gesunde Knochensubstanz.9 Ein guter Vitamin-D-Status kann zu einem besseren Schutz für Knochenkrankheiten und möglicherweise auch Brustkrebs beitragen. Da die Brustkrebs-Vorbeugung weiterhin von Bedeutung ist, besteht in Zukunft noch weiterer Bedarf an Forschung, inwieweit der Vitamin-D-Serumspiegel auf die Brustkrebs-Inzidenz Einfluss hat und wie er womöglich bei der Erkrankung hilft.

1 „Krebs – Brustkrebs“. Krebsdaten.de, https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Brustkrebs/brustkrebs_node.html. Zugegriffen 5. Dezember 2022.

2 „Hormontherapie bei Brustkrebs“. Krebsgesellschaft.de, https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/therapie/hormontherapie.html. Zugegriffen 6. Dezember 2022.

3 „Vitamin D und Brustkrebsrisiko“. Dkfz.de, https://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2008/dkfz_pm_08_22.php. Zugegriffen 5. Dezember 2022

4 „RKI – Navigation – Wie wird der Vitamin-D-Status bestimmt und beurteilt?“ Rki.de, https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/FAQ07.html. Zugegriffen 5. Dezember 2022.

5 „Ausgewählte Fragen und Antworten zu Vitamin D“. Dge.de, https://www.dge.de/wissenschaft/faqs/vitamin-d/. Zugegriffen 17. Januar 2023.

6 „RKI – Navigation – Wie kommt es zu niedrigen Vitamin-D-Werten?“ Rki.de, https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/FAQ03.html. Zugegriffen 8. Dezember 2022.

7 „Nahrungsergänzung bei Krebs“. Krebsgesellschaft.de, https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/nahrungsergaenzung-in-der-krebstherapie.html. Zugegriffen 5. Dezember 2022.

8 McDonnell, Sharon L., u. a. „Breast Cancer Risk Markedly Lower with Serum 25-Hydroxyvitamin D Concentrations ≥60 vs <20 Ng/Ml (150 vs 50 Nmol/L): Pooled Analysis of Two Randomized Trials and a Prospective Cohort“. PloS One, Bd. 13, Nr. 6, 2018, S. e0199265, doi:10.1371/journal.pone.0199265.

9 Robert Koch-Institut. Vitamin-D-Status von Erwachsenen in Deutschland. RKI-Bib1 (Robert Koch-Institut), 2016, doi:10.17886/RKI-GBE-2016-036. Zugegriffen 23. Februar 2023.

Einfluss von Vitamin D und K auf Hüftfraktur-Risiko bei Osteoporose

Bei der Osteoporose sind die Knochendichte und Knochenmasse reduziert. Das führt zu einem erhöhten Risiko für gebrochene Knochen an der Hüfte und anderen mechanisch belasteten Knochen (wie dem Handgelenk). Ist die Nahrungsergänzung mit Vitamin D und K hilfreich beim Vorbeugen des Osteoporose-Risikos für die Knochen und können Hüftfrakturen und andere Knochenbrüche damit beeinflusst werden?

Wichtiger Hinweis: Die in diesem Artikel dargestellten Informationen bilden lediglich wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse ab und sind keine medizinische Empfehlung.

Welche Rolle spielen Vitamin D und K für die Knochen-Gesundheit?

Vitamin D und Vitamin K haben beide einen positiven Einfluss auf den Knochenstoffwechsel.1

Vitamin D wird als Hormon unter ultravioletter Strahlung zu 90 Prozent in der Haut gebildet und nur zu einem kleinen Teil über die Nahrung als Vitamin aufgenommen.2 Vor allem in der dunklen Jahreszeit reichen die Sonnenstrahlen für die Vitamin-Bildung in der Haut oft nicht aus – ein Vitamin-D-Mangel kann die Folge sein.3 Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt als Schätzwert für den täglichen Vitamin-D-Bedarf 20 Mikrogramm (800 Internationale Einheiten) an.3

Eine Unterversorgung mit Vitamin K führt zu einer Verteilungsstörung von Kalzium im Körper und zu einer gestörten Knochenstruktur (wie bei Osteoporose).4 Die Schätzwerte für die empfohlene Tagesdosis von Vitamin K variiert stark je nach Alter.5

Können Vitamin D und K einer Osteoporose vorbeugen?

Verschiedene Risikofaktoren beeinflussen das Osteoporose-Risiko, wie Alter, mangelnde Bewegung, Alkohol- und Nikotinkonsum, familiäre Veranlagung oder auch ein Mangel an Vitamin D und Kalzium.6 Wissenschaftler haben Hinweise dafür gefunden, dass sowohl Vitamin D als auch Vitamin K einen Einfluss auf die Knochenmineraldichte haben.1

Weniger Hüftfrakturen durch Vitamin D und K?

Eine norwegische Studie hat 2014 untersucht, ob die Gabe von Vitamin D und Vitamin K jeweils allein oder in Kombination einen Einfluss auf das Risiko für Hüftfrakturen haben können.1

Dafür wurde 116 Patienten mit einer Hüftfraktur Blut entnommen, um den Vitamin-K- und Vitamin-D-Wert zu bestimmen.1 Die Ergebnisse wurden mit 73 Kontroll-Personen verglichen, die noch nie eine Hüftfraktur erlitten hatten.1

Das Ergebnis: Die 116 Patienten der Frakturgruppe zeigten deutlich niedrigere Vitamin-K- und Vitamin-D-Werte als die Personen in der Kontrollgruppe. Beide Vitamin-Werte beeinflussten unabhängig voneinander das Hüftfraktur-Risiko. Das Hüftfraktur-Risiko war bei Personen mit niedriger Vitamin-K-Konzentration außerdem 3-mal höher, wenn sie gleichzeitig einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel aufwiesen.

Fazit

Vitamin D und K spielen bei der Vorbeugung der Osteoporose und des Hüftfraktur-Risikos eine wichtige Rolle.

1 Torbergsen, Anne C., u. a. „Vitamin K1 and 25(OH)D Are Independently and Synergistically Associated with a Risk for Hip Fracture in an Elderly Population: A Case Control Study“. Clinical Nutrition (Edinburgh, Scotland), Bd. 34, Nr. 1, 2015, S. 101–106, doi:10.1016/j.clnu.2014.01.016.

2 „Ausgewählte Fragen und Antworten zu Vitamin D“. Dge.de, https://www.dge.de/wissenschaft/faqs/vitamin-d/. Zugegriffen 11. Januar 2023.

3 „RKI – Gesundheit A-Z – Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D“. Rki.de, https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/Vitamin_D_FAQ-Liste.html. Zugegriffen 8. Dezember 2022.

4 Theuwissen, E., u. a. „Vitamin K Status in Healthy Volunteers“. Food & Function, Bd. 5, Nr. 2, 2014, S. 229–234, doi:10.1039/c3fo60464k.

5 „Vitamin K“. Dge.de, https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-k/?L=0. Zugegriffen 24. Februar 2023.

6 „Osteoporose“. gesund.bund.de, https://gesund.bund.de/osteoporose. Zugegriffen 8. Dezember 2022.

Welche Bedeutung hat Vitamin D bei der Krebsvorsorge älterer Menschen?

3 Studien aus dem Jahr 2019 sowie eine aus dem Jahr 2022 zeigen, dass die regelmäßige Einnahme von Vitamin D mit einer verringerten Krebssterberate zusammenhängen kann.1,2,3,4 Das Deutsche Krebsforschungsinstitut (DKFZ) hat auf dieser Grundlage berechnet, wie sich eine Krebsvorsoge durch Vitamin D konkret in Deutschland auswirken würde: Wie viele Todesfälle ließen sich vermeiden und welche Kosten sparen?

Bitte beachte, dass es sich hier um die Zusammenfassung von Forschungsergebnissen und nicht um eine Handlungsempfehlung handelt.

Krebsforschung: Vitamin D zur Krebsprävention geeignet

Vitamin D steht immer mehr im Fokus von Forschenden. Es scheint einen wichtigen Einfluss auf die Entstehung verschiedener Krankheiten zu haben – unter anderem von Krebs.

Eine Vielzahl an klinischen Studien haben sich mit der Auswirkung der Vitamin-D-Versorgung auf die Krebssterberate beschäftigt. Alle zeigten ein übereinstimmendes Ergebnis: Die Krebssterblichkeit sinkt bei einer regelmäßigen Einnahme von Vitamin D3 um rund 13 Prozent.1,2,3 Damit stellt Vitamin D3 in der Krebsvorsorge einen wichtigen Baustein dar. Bisher ist jedoch weitestgehend unklar, welche biologischen Mechanismen hinter dem positiven Effekt von Vitamin D als Krebsprävention stecken.

Aktuell weisen vor allem ältere Menschen und Krebspatienten einen Vitamin-D-Mangel auf.5 Das Vitamin kann der menschliche Körper zwar selbst herstellen, dazu benötigt er aber Sonnenlicht. Doch gerade in den dunklen Wintermonaten reicht die Sonnenstrahlung gerade bei älteren Menschen hierzulande oft nicht aus, um den Körper ausreichend mit Vitamin D zu versorgen.

Krebsvorsorge durch Vitamin D: Weniger Todesfälle und massive Kostenersparnis

Krebsforscher des DKFZ haben die Ergebnisse der Studien zu Vitamin D und Krebs ausgewertet: Wie würde sich eine gesunkene Krebssterblichkeit von 13 Prozent in Deutschland pro Jahr auswirken?6 Dabei gelangten sie zu folgenden Schlüssen:

  • 300.000 weniger Todesfälle aufgrund von Krebs
  • 254 Millionen Euro Kosteneinsparungen

Für dieses Ergebnis rechneten sie mit einer täglichen Vitamin-D3-Gabe von 1.000 internationalen Einheiten (IE). Kosten pro Person und Jahr: 25 Euro. Eingeschlossen in die Rechnung waren alle älteren Menschen ab 50 Jahren  – insgesamt 36 Millionen Personen. So ergaben sich jährliche Kosten von 900 Millionen Euro für die Vitamin-D3-Versorgung.

Dem gegenüber stellten sie die Behandlungskosten für 300.000 Krebspatienten in ihrem letzten Lebensjahr: Das sind ungefähr 1,15 Milliarden Euro.

Hiermit stehen die Kosten für eine Vitamin-D-Versorgung von 900 Millionen Euro den möglichen Einsparungen von 1,15 Milliarden Euro gegenüber – heraus kommt eine Ersparnis von 254 Millionen Euro und, viel wichtiger, 300.000 gerettete Menschenleben.

Fazit zur Krebsvorsorge durch Vitamin D

Vitamin D könnte also eine kostengünstige und gut verträgliche Möglichkeit der Krebsvorsorge für ältere Menschen darstellen. Noch dazu ist das Vitamin als sicher einzustufen – bei 1.000 IE täglich ist eine Überdosierung nicht zu befürchten.

1 Keum, N., u. a. „Vitamin D Supplementation and Total Cancer Incidence and Mortality: A Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials“. Annals of Oncology, Bd. 30, Nr. 5, 2019, S. 733–743, doi:10.1093/annonc/mdz059.

2 Haykal, Tarek, u. a. „The Role of Vitamin D Supplementation for Primary Prevention of Cancer: Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials“. Journal of Community Hospital Internal Medicine Perspectives, Bd. 9, Nr. 6, 2019, S. 480–488, doi:10.1080/20009666.2019.1701839.

3 Zhang, Xinran, und Wenquan Niu. „Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials on Vitamin D Supplement and Cancer Incidence and Mortality“. Bioscience Reports, Bd. 39, Nr. 11, 2019, doi:10.1042/BSR20190369.

4 Guo, Zhangyou, u. a. „Association between Vitamin D Supplementation and Cancer Incidence and Mortality: A Trial Sequential Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials“. Critical Reviews in Food Science and Nutrition, 2022, S. 1–15, doi:10.1080/10408398.2022.2056574.

5 „Vitamin D-Supplementierung: möglicher Gewinn an Lebensjahren bei gleichzeitiger Kostenersparnis“. Dkfz.de, https://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2021/dkfz-pm-21-07-Vitamin-D-Supplementierung-moeglicher-Gewinn-an-Lebensjahren-bei-gleichzeitiger-Kostenersparnis.php. Zugegriffen 5. Dezember 2022.

6 Niedermaier T et al. Vitamin D supplementation to the older adult population in Germany has the cost-saving potential of preventing almost 30,000 cancer deaths per year. Mol Oncol 2021 Feb 4. doi: 10.1002/1878-0261.12924