Einfluss von Vitamin D und K auf Hüftfraktur-Risiko bei Osteoporose

Bei der Osteoporose sind die Knochendichte und Knochenmasse reduziert. Das führt zu einem erhöhten Risiko für gebrochene Knochen an der Hüfte und anderen mechanisch belasteten Knochen (wie dem Handgelenk). Ist die Nahrungsergänzung mit Vitamin D und K hilfreich beim Vorbeugen des Osteoporose-Risikos für die Knochen und können Hüftfrakturen und andere Knochenbrüche damit beeinflusst werden?

Wichtiger Hinweis: Die in diesem Artikel dargestellten Informationen bilden lediglich wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse ab und sind keine medizinische Empfehlung.

Welche Rolle spielen Vitamin D und K für die Knochen-Gesundheit?

Vitamin D und Vitamin K haben beide einen positiven Einfluss auf den Knochenstoffwechsel.1

Vitamin D wird als Hormon unter ultravioletter Strahlung zu 90 Prozent in der Haut gebildet und nur zu einem kleinen Teil über die Nahrung als Vitamin aufgenommen.2 Vor allem in der dunklen Jahreszeit reichen die Sonnenstrahlen für die Vitamin-Bildung in der Haut oft nicht aus – ein Vitamin-D-Mangel kann die Folge sein.3 Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt als Schätzwert für den täglichen Vitamin-D-Bedarf 20 Mikrogramm (800 Internationale Einheiten) an.3

Eine Unterversorgung mit Vitamin K führt zu einer Verteilungsstörung von Kalzium im Körper und zu einer gestörten Knochenstruktur (wie bei Osteoporose).4 Die Schätzwerte für die empfohlene Tagesdosis von Vitamin K variiert stark je nach Alter.5

Können Vitamin D und K einer Osteoporose vorbeugen?

Verschiedene Risikofaktoren beeinflussen das Osteoporose-Risiko, wie Alter, mangelnde Bewegung, Alkohol- und Nikotinkonsum, familiäre Veranlagung oder auch ein Mangel an Vitamin D und Kalzium.6 Wissenschaftler haben Hinweise dafür gefunden, dass sowohl Vitamin D als auch Vitamin K einen Einfluss auf die Knochenmineraldichte haben.1

Weniger Hüftfrakturen durch Vitamin D und K?

Eine norwegische Studie hat 2014 untersucht, ob die Gabe von Vitamin D und Vitamin K jeweils allein oder in Kombination einen Einfluss auf das Risiko für Hüftfrakturen haben können.1

Dafür wurde 116 Patienten mit einer Hüftfraktur Blut entnommen, um den Vitamin-K- und Vitamin-D-Wert zu bestimmen.1 Die Ergebnisse wurden mit 73 Kontroll-Personen verglichen, die noch nie eine Hüftfraktur erlitten hatten.1

Das Ergebnis: Die 116 Patienten der Frakturgruppe zeigten deutlich niedrigere Vitamin-K- und Vitamin-D-Werte als die Personen in der Kontrollgruppe. Beide Vitamin-Werte beeinflussten unabhängig voneinander das Hüftfraktur-Risiko. Das Hüftfraktur-Risiko war bei Personen mit niedriger Vitamin-K-Konzentration außerdem 3-mal höher, wenn sie gleichzeitig einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel aufwiesen.

Fazit

Vitamin D und K spielen bei der Vorbeugung der Osteoporose und des Hüftfraktur-Risikos eine wichtige Rolle.

1 Torbergsen, Anne C., u. a. „Vitamin K1 and 25(OH)D Are Independently and Synergistically Associated with a Risk for Hip Fracture in an Elderly Population: A Case Control Study“. Clinical Nutrition (Edinburgh, Scotland), Bd. 34, Nr. 1, 2015, S. 101–106, doi:10.1016/j.clnu.2014.01.016.

2 „Ausgewählte Fragen und Antworten zu Vitamin D“. Dge.de, https://www.dge.de/wissenschaft/faqs/vitamin-d/. Zugegriffen 11. Januar 2023.

3 „RKI – Gesundheit A-Z – Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D“. Rki.de, https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/Vitamin_D_FAQ-Liste.html. Zugegriffen 8. Dezember 2022.

4 Theuwissen, E., u. a. „Vitamin K Status in Healthy Volunteers“. Food & Function, Bd. 5, Nr. 2, 2014, S. 229–234, doi:10.1039/c3fo60464k.

5 „Vitamin K“. Dge.de, https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-k/?L=0. Zugegriffen 24. Februar 2023.

6 „Osteoporose“. gesund.bund.de, https://gesund.bund.de/osteoporose. Zugegriffen 8. Dezember 2022.