Frau kratzt sich am Handgelenk, möglicherweise kann Vitamin D ihrer Haut gut tun.

Einflüsse von Vitamin D auf die Haut

Bei der Produktion von Vitamin D nimmt die Haut eine aktive Rolle. Gleichzeitig nutzt sie die Eigenschaften des Vitamins für die eigene Feuchtigkeitsversorgung, Regeneration und den Schutz vor äußeren Einflüssen. Erfahre hier, was ein Vitamin-D-Mangel für Auswirkungen auf die Haut haben kann und bei welchen Hautkrankheiten das Sonnenvitamin eine Rolle spielt.

Bitte beachte: Der Text stellt lediglich eine Zusammenfassung wissenschaftlicher Studienergebnisse dar und gibt keine Handlungsempfehlung.

Vitamin D: So funktioniert die Aufnahme über die Haut

Vitamin D ist auch als Sonnenvitamin bekannt. Das kommt daher, dass der Körper mithilfe von Sonnenlicht (UV-B-Strahlen) das aktive Vitamin D selbst aus einer Vorstufe bilden kann. So sieht der Prozess aus:1

  1. Die Haut enthält eine Vorstufe von Vitamin D (Provitamin D3 oder auch 7-Dehydrocholesterol genannt). Diese Verbindung befindet sich hauptsächlich in der obersten Schicht der Haut, der Epidermis.
  2. Wenn UV-B-Strahlung auf die Haut trifft, aktiviert das die 7-Dehydrocholesterol-Verbindung und wandelt sie in das sogenannte Prävitamin D3 um.
  3. Das Prävitamin D3 wandert dann in die tieferen Schichten der Haut. Durch Körperwärme entsteht das biologisch inaktive Vitamin D3.
  4. Schließlich gelangt das Vitamin D3 in den Blutkreislauf. In der Leber und den Nieren entwickelt sich schließlich die aktive Form von Vitamin D, bekannt als Calcitriol. Es spielt unter anderem eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Calcium- und Phosphathaushalts im Körper.

So stellt der Körper 80 bis 90 Prozent des Bedarfs her.2 Verschiedene Faktoren beeinflussen die Vitamin-D-Synthese in der Haut, zum Beispiel die Jahreszeit, Sonnenexposition, Verwendung von Sonnenschutzmitteln und Hautpigmentierung.

Wusstest Du schon?
Menschen mit dunklerer Haut produzieren tendenziell weniger Vitamin D, da die höhere Pigmentierung als natürlicher Sonnenschutz wirkt.2

Nur ein geringer Teil des Vitamin-D-Bedarfs wird durch Lebensmittel gedeckt.3

Welche Wirkung hat Vitamin D auf die Haut?

Die Haut spielt nicht nur eine entscheidende Rolle bei der Vitamin-D-Produktion des Körpers. Auch die Haut selbst ist auf das Sonnenvitamin angewiesen, um verschiedene Schutzfunktionen aufrechterhalten zu können.

Diese Reihe an positiven Auswirkungen hat Vitamin D auf die Haut:4,5,6

  • Verbesserung des Feuchtigkeitsgehalts: Vitamin D verbessert womöglich die Versorgung der Haut mit Feuchtigkeit und schützt sie so vor Austrocknung.
  • Unterstützung der Regenerationsfähigkeit: Das Sonnenvitamin fördert die Regeneration der Hautzellen und unterstützt die natürlichen Heilungsprozesse der Haut.
  • Schutz vor freien Radikalen: Die antioxidative Wirkung kann dazu beitragen, die Hautzellen vor Schäden zu schützen, die durch Umweltbelastungen entstehen können.
  • entzündungshemmende Wirkung: Vitamin D hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann helfen, Entzündungen in der Haut zu reduzieren.
  • Schutz vor UV-Strahlung: Vitamin D kann die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung bewahren, indem es die Produktion von Melanin stimuliert, das als natürlicher Lichtschutz der Haut dient.
  • Linderung verschiedener Hautprobleme: Das Sonnenvitamin hilft, die Symptome und Anzeichen verschiedener Hauterkrankungen zu mildern, sowohl akute als auch chronische.

Aufgrund dieser vielfältigen Wirkungen auf die Haut kann Vitamin D auch den Anzeichen von vorzeitiger Hautalterung entgegenwirken.

Vitamin-D-Mangel: Welche Symptome zeigt die Haut?

Bei einem Vitamin-D-Mangel ist der Körper über eine längere Zeit unzureichend mit dem Sonnenvitamin versorgt.2 Das kann verschiedene Ursachen haben wie zu wenig Aufenthalte im Freien oder Probleme bei der Umwandlung von Vitamin D in seine aktive Form.

Bekannt ist, dass ein Vitamin-D-Mangel die Knochengesundheit beeinträchtigt.2 Er kann sich aber auch auf die Haut auswirken. Die Symptome sind jedoch nicht spezifisch für einen Vitamin-D-Mangel und können auch durch andere Faktoren entstehen. Mögliche Veränderungen der Haut, die im Zusammenhang mit einen Vitamin-D-Mangel auftreten können, sind:

  • trockene Haut: Ein Mangel an Vitamin D kann zu einer verringerten Feuchtigkeitsversorgung der Haut führen, wodurch sich manchmal trockene und schuppige Haut entwickelt.6
  • Ekzeme: Einige Studien haben eine Verbindung zwischen einem erhöhten Risiko für Ekzeme (atopische Dermatitis) und einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel oder -Mangel hergestellt.7 Ekzeme sind entzündliche Hauterkrankungen, die mit Rötungen, Juckreiz und Hautausschlag einhergehen können.
  • schlechte Wundheilung: Vitamin D spielt eine Rolle bei der Regulierung des Entzündungsprozesses und der Wundheilung. Ein Mangel an Vitamin D beeinträchtigt womöglich die Fähigkeit der Haut, Wunden effektiv zu heilen.5

Bemerkst Du Veränderungen an Deiner Haut, solltest Du am besten einen Hautarzt aufsuchen. Dieser stellt fest, ob ein Vitamin-D-Mangel die Symptome hervorruft und leitet geeignete Maßnahmen zur Behandlung ein.

Kann Vitamin D gegen Hautkrankheiten helfen?

Eine Studie untersuchte, ob Vitaminpräparate bei der Behandlung von Ekzemen (entzündliche Hauterkrankungen, auch atopische Dermatitis) helfen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Einnahme von Vitamin D, Vitamin E und Vitamin B12 jeweils einen positiven Effekt auf die Haut ausmachten.8 Bestimmte Nährstoffe können deshalb mit in die Therapieplanung einfließen.8 Vitamin D scheint dabei den größten Einfluss auf die Haut zu haben. Personen mit atopischer Dermatitis haben generell ein hohes Risiko für einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel.9 Eine ergänzende Einnahme (Supplementierung) von Vitamin D mit ungefähr 1.600 Internationalen Einheiten (IE) pro Tag ging mit einer deutlichen Verbesserung der Haut einher und verringert damit die Schwere der Krankheit.9

Auch bei der Behandlung einer Schuppenflechte (Psoriasis) kann Vitamin D zum Einsatz kommen, und zwar in Form von Salben, Cremes oder Lotionen als sogenannte Vitamin-D3-Analoga.10 Studien stellten zudem fest, dass eine hochdosierte Vitamin-D3-Therapie bei Patienten mit Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) hilfreich sein kann.4

Vitamin D in der Schwangerschaft
Studien deuten darauf hin, dass die ergänzende Einnahme von Vitamin D in der Schwangerschaft das Risiko für Neurodermitis beim Baby reduziert.11 Generell fehlen aber noch weitere Studien, um den Zusammenhang vom Sonnenvitamin und Neurodermitis zu klären.12

Gibt es weitere Vitamine, die gut für die Haut sind?

Wie der ganze Körper profitiert auch die Haut von verschiedenen Vitaminen und Spurenelementen. Zur Erhaltung normaler Haut tragen neben Vitamin D vor allem folgende Nährstoffe bei:

  • Biotin (Vitamin B7)
  • Jod
  • Niacin
  • Riboflavin (Vitamin B2)
  • Vitamin A
  • Zink

Zudem trägt Kupfer zu einer normalen Hautpigmentierung und Vitamin C zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Haut bei.

Generell solltest Du darauf achten, Dich ausgewogen zu ernähren, um alle benötigten Vitamine und Nährstoffe aufzunehmen. So beeinflusst Du Dein Hautbild positiv.

1 „Bildung des körpereigenen Vitamin D“. Bundesamt für Strahlenschutz, https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/akut/vitamin-d.html. Zugegriffen 17. Juli 2023.

2 „RKI – Gesundheit A-Z – Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D“. Rki.de, https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/Vitamin_D_FAQ-Liste.html. Zugegriffen 17. Juli 2023.

3 „Vitamin D“. DGE, https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-d/. Zugegriffen 17. Juli 2023.

4 Wadhwa, Bhawna, u. a. „Vitamin D and Skin Diseases: A Review“. Indian Journal of Dermatology, Venereology and Leprology, Bd. 81, Nr. 4, 2015, S. 344–355, doi:10.4103/0378-6323.159928.

5 Renner, Regina, und Cornelia Erfurt-Berge. „Was hat die Ernährung mit der Wundheilung zu tun?“ Phlebologie, Bd. 51, Nr. 03, 2022, S. 148–152, doi:10.1055/a-1808-9781.

6 Russell, Meghan. „Assessing the Relationship between Vitamin D3 and Stratum Corneum Hydration for the Treatment of Xerotic Skin“. Nutrients, Bd. 4, Nr. 9, 2012, S. 1213–1218, doi:10.3390/nu4091213.

7 „Mikronährstoffe: Wenn die Haut juckt und schuppt“. Home, https://www.ptaheute.de/meine-ptaheute/2022/pta-18-2022/mikronaehrstoffe-wenn-die-haut-juckt-und-schuppt. Zugegriffen 17. Juli 2023.

8 Zhu, Ziyu, u. a. „Assessment of the Effectiveness of Vitamin Supplement in Treating Eczema: A Systematic Review and Meta-Analysis“. Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine: ECAM, Bd. 2019, 2019, S. 6956034, doi:10.1155/2019/6956034.

9 Hattangdi-Haridas, Sonal R., u. a. „Vitamin D Deficiency and Effects of Vitamin D Supplementation on Disease Severity in Patients with Atopic Dermatitis: A Systematic Review and Meta-Analysis in Adults and Children“. Nutrients, Bd. 11, Nr. 8, 2019, S. 1854, doi:10.3390/nu11081854.

10 „Schuppenflechte (Psoriasis)“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/schuppenflechte-psoriasis.html. Zugegriffen 17. Juli 2023.

11 El-Heis, Sarah, u. a. „Maternal Antenatal Vitamin D Supplementation and Offspring Risk of Atopic Eczema in the First 4 Years of Life: Evidence from a Randomized Controlled Trial“. The British Journal of Dermatology, Bd. 187, Nr. 5, 2022, S. 659–666, doi:10.1111/bjd.21721.

12 „Neurodermitis“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/neurodermitis.html. Zugegriffen 18. Juli 2023.

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