Viele kennen die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung während der Schwangerschaft. Besonders die Deckung des Bedarfs an Vitamin D kann in dieser Zeit eine essenzielle Rolle spielen.1 Doch auch für Frauen, die sich ein Kind wünschen, kann eine ausreichende Versorgung wichtig sein.2 Warum Du als werdende Mutter Deinen Vitamin-D-Spiegel im Blick behalten solltest, erfährst Du hier.
Hinweis: Die im Text aufgelisteten Informationen gelten nicht als Empfehlung. Es handelt sich lediglich um eine Darstellung wissenschaftlicher Studienergebnisse.
Erhöhter Bedarf an Vitamin D und weiteren Mikronährstoffen in der Schwangerschaft
Weil die Ernährung des Babys bereits ab dem Tag seiner Zeugung beginnt, sollten Frauen schon vor der Schwangerschaft neben vollwertigen Mahlzeiten auf die Zufuhr von bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen achten, damit sich das Ungeborene gesund entwickeln kann.1
Vitamin D beteiligt sich an vielen Vorgängen im Körper. Beispielsweise regelt das sogenannte Sonnenvitamin den Calcium- und Phosphatstoffwechsel, wodurch es zur Erhaltung normaler Knochen sowie Muskelfunktion beiträgt.3 Sowohl das mütterliche Gewebe als auch das des ungeborenen Babys (Fetus) verfügen über Vitamin-D-Rezeptoren – ein Hinweis darauf, wie wichtig der Mikronährstoff für Mutter und Kind ist.4
Vitamin-D-Werte in den Wintermonaten
Die in Deutschland üblichen Nahrungsmittel enthalten in der Regel sehr wenig Vitamin D: Erwachsene nehmen durch die Nahrung ungefähr zwischen 2 und 4 Mikrogramm (µg) pro Tag auf.3 Deshalb brauchen wir vor allem das Sonnenlicht, mithilfe dessen es unser Körper in der Haut selbst herstellen kann.5 Während der Winterzeit ist die Sonneneinstrahlung hierzulande jedoch zu gering, um den Bedarf zu decken. Schwangere Frauen, die generell eher unterversorgt sind, weisen in den Wintermonaten noch geringere Vitamin-D-Werte auf.5
Neben einer optimalen Versorgung mit Vitamin D sollten werdende Mütter darauf achten, vor und in der Schwangerschaft sowie während der Stillzeit folgende Vitamine und Mineralstoffe in ausreichender Menge zu sich zu nehmen:1,6
- Folsäure: Das Vitamin beteiligt sich im menschlichen Körper an wichtigen Prozessen, so zum Beispiel bei der Bildung neuer Zellen. Demnach ist Folsäure auch für die Entwicklung des ungeborenen Babys von großer Bedeutung. Ein Mangel während der Schwangerschaft kann beim Kind schwere Fehlbildungen verursachen. Ebenso führt er möglicherweise zu einem höheren Risiko für eine Frühgeburt.
- Vitamin B12: Vor allem schwangere oder stillende Frauen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren, sollten darauf achten, genügend Vitamin B12 einzunehmen. Für sie steigt der empfohlene tägliche Vitamin-B12-Bedarf von 4,0 µg auf 4,5 bis 5,5. Leidet eine werdende Mutter unter Vitamin-B12-Mangel, so kann das negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Nervensystems vom Baby haben.
- Iod: Schwangere benötigen in der Regel mehr Iod als der Durchschnitt. Im Idealfall sollten sie den Mineralstoff daher vor, während und nach der Schwangerschaft in ausreichender Menge zu sich nehmen. Er ist sowohl für die körperliche als auch geistige Entwicklung des ungeborenen Kindes entscheidend.
- Eisen: Frauen haben – im Vergleich zu Männern – generell einen erhöhten Eisenbedarf. Während der Schwangerschaft und Stillzeit steigt der Bedarf noch einmal. Bekanntlich gilt ein Eisenmangel als Ursache für eine Blutarmut. Für Schwangere steigt womöglich außerdem das Risiko für eine Frühgeburt. Das Neugeborene könnte dadurch ein zu geringes Geburtsgewicht aufweisen.
Es ist unbedingt ratsam, die zusätzliche Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft mit einem Arzt abzuklären, da jede Frau eine andere individuelle gesundheitliche Ausgangssituation hat.
Wie funktioniert eine gute Vitamin-D-Versorgung in der Schwangerschaft?
Zur Frage über die optimale Höhe der Vitamin-D-Werte in der Schwangerschaft, sind sich Fachleute weltweit relativ uneinig. Bezüglich einer Sache besteht grundsätzlich Konsens: Ohne häufige Sonneneinstrahlung ist es gerade für werdende und stillende Mütter notwendig, die empfohlene Versorgung durch die Verwendung eines Vitamin-D-Präparats sicherzustellen.3
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) schätzt, dass Schwangere und Stillende täglich 20 µg Vitamin D zuführen müssen, falls es dem Körper unmöglich ist, das Vitamin durch die Sonne selbst zu bilden.3
Keine Sorge!
Keinesfalls lässt sich eine Schwangerschaft immer genau planen. Es gibt Frauen, die in den ersten Wochen noch gar nicht wissen, dass sie schwanger sind. Sobald dann aber Gewissheit herrscht, bietet es sich an, eventuelle Vitamin- oder Mineralstoffmängel abklären zu lassen. So lassen sich optimale Entwicklungsgegebenheiten für das Baby schaffen.
Kinderwunsch: Beeinflusst ein Vitamin-D-Mangel des Paares die Fruchtbarkeit?
Der Vitamin-D-Spiegel kann zu einem gewissen Grad Einfluss darauf nehmen, ob eine Befruchtung Erfolg hat oder nicht.2 Vitamin D wirkt sich bei Frauen auf
- den Zyklus,
- die Reifung der Eizelle und
- den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut aus.2
Männer können von einem guten Vitamin-D-Wert im Hinblick auf die Produktion von Hormonen und Spermien profitieren – sogar auf die Beweglichkeit sowie Form Letzterer.2 Die Ergebnisse einer Studie führen zu der Annahme, dass ein Zusammenhang zwischen einer gesunden Ernährung und einer erhöhten Spermienqualität besteht.7 Eine Ernährungsweise, bei der reichlich Obst und Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte zu den Mahlzeiten gehören, soll einen positiven Effekt auf die Beschaffenheit der Spermien haben.7
Negative Auswirkungen bringt ein Speiseplan mit sich, auf dem viele gesättigte sowie Trans-Fettsäuren, Fleisch und Vollmilchprodukte stehen.7 Nahrungsmittel, die eine erhöhte Belastung an Schwermetallen oder Pestiziden aufweisen, sind ebenfalls mit Vorsicht zu genießen.7
Hinweis: Natürlich spielen neben der Art der Ernährung noch weitere Faktoren eine Rolle. So sollten Frauen wie Männer zugunsten ihrer Fruchtbarkeit unter anderem auf Zigaretten verzichten.8
1 „Welche Nährstoffe Schwangere supplementieren müssen und sollten“. DAZ.online, https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2022/08/11/was-muss-und-was-sollte-in-der-schwangerschaft-supplementiert-werden. Zugegriffen 19. Juni 2023.
2 „Vitamin-D-Spiegel Fruchtbarkeit“. gynäkologie + geburtshilfe, Bd. 26, Nr. 6, 2021, S. 66–66, doi:10.1007/s15013-021-4276-x.
3 „Vitamin D“. DGE, https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/vitamin-d. Zugegriffen 19. Juni 2023.
4 „Vitamin D in der Schwangerschaft – Ein zweischneidiges Schwert?“ Bzfe.de, https://www.bzfe.de/fileadmin/resources/import/pdf/eifonline_vitamin_d_in_der_schwangerschaft_final.pdf. Zugegriffen 19. Juni 2023.
5 „Vitamin D-Versorgung in der Schwangerschaft nicht ausreichend“. Deutsches Ärzteblatt, https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/54513/Vitamin-D-Versorgung-in-der-Schwangerschaft-nicht-ausreichend. Zugegriffen 19. Juni 2023.
6 „Nur die Hälfte der Schwangeren nimmt Folsäure und Jod gemäß den Empfehlungen“. Frauenaerzte-im-netz.de, https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/nur-die-haelfte-der-schwangeren-nimmt-folsaeure-und-jod-gemaess-den-empfehlungen/. Zugegriffen 19. Juni 2023.
7 „Welche Nährstoffe und Ernährungsform fördern die Spermienqualität?“ DAZ.online, https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2022/07/29/welche-naehrstoffe-und-ernaehrungsform-foerdern-die-spermienqualitaet. Zugegriffen 19. Juni 2023.
8 „Bei Kinderwunsch unbedingt mit dem Rauchen aufhören“. Lungenaerzte-im-netz.de, https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/bei-kinderwunsch-unbedingt-mit-dem-rauchen-aufhoeren/. Zugegriffen 19. Juni 2023.
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