Einflüsse von Vitamin D auf die Haut

Bei der Produktion von Vitamin D nimmt die Haut eine aktive Rolle. Gleichzeitig nutzt sie die Eigenschaften des Vitamins für die eigene Feuchtigkeitsversorgung, Regeneration und den Schutz vor äußeren Einflüssen. Erfahre hier, was ein Vitamin-D-Mangel für Auswirkungen auf die Haut haben kann und bei welchen Hautkrankheiten das Sonnenvitamin eine Rolle spielt.

Bitte beachte: Der Text stellt lediglich eine Zusammenfassung wissenschaftlicher Studienergebnisse dar und gibt keine Handlungsempfehlung.

Vitamin D: So funktioniert die Aufnahme über die Haut

Vitamin D ist auch als Sonnenvitamin bekannt. Das kommt daher, dass der Körper mithilfe von Sonnenlicht (UV-B-Strahlen) das aktive Vitamin D selbst aus einer Vorstufe bilden kann. So sieht der Prozess aus:1

  1. Die Haut enthält eine Vorstufe von Vitamin D (Provitamin D3 oder auch 7-Dehydrocholesterol genannt). Diese Verbindung befindet sich hauptsächlich in der obersten Schicht der Haut, der Epidermis.
  2. Wenn UV-B-Strahlung auf die Haut trifft, aktiviert das die 7-Dehydrocholesterol-Verbindung und wandelt sie in das sogenannte Prävitamin D3 um.
  3. Das Prävitamin D3 wandert dann in die tieferen Schichten der Haut. Durch Körperwärme entsteht das biologisch inaktive Vitamin D3.
  4. Schließlich gelangt das Vitamin D3 in den Blutkreislauf. In der Leber und den Nieren entwickelt sich schließlich die aktive Form von Vitamin D, bekannt als Calcitriol. Es spielt unter anderem eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Calcium- und Phosphathaushalts im Körper.

So stellt der Körper 80 bis 90 Prozent des Bedarfs her.2 Verschiedene Faktoren beeinflussen die Vitamin-D-Synthese in der Haut, zum Beispiel die Jahreszeit, Sonnenexposition, Verwendung von Sonnenschutzmitteln und Hautpigmentierung.

Wusstest Du schon?
Menschen mit dunklerer Haut produzieren tendenziell weniger Vitamin D, da die höhere Pigmentierung als natürlicher Sonnenschutz wirkt.2

Nur ein geringer Teil des Vitamin-D-Bedarfs wird durch Lebensmittel gedeckt.3

Welche Wirkung hat Vitamin D auf die Haut?

Die Haut spielt nicht nur eine entscheidende Rolle bei der Vitamin-D-Produktion des Körpers. Auch die Haut selbst ist auf das Sonnenvitamin angewiesen, um verschiedene Schutzfunktionen aufrechterhalten zu können.

Diese Reihe an positiven Auswirkungen hat Vitamin D auf die Haut:4,5,6

  • Verbesserung des Feuchtigkeitsgehalts: Vitamin D verbessert womöglich die Versorgung der Haut mit Feuchtigkeit und schützt sie so vor Austrocknung.
  • Unterstützung der Regenerationsfähigkeit: Das Sonnenvitamin fördert die Regeneration der Hautzellen und unterstützt die natürlichen Heilungsprozesse der Haut.
  • Schutz vor freien Radikalen: Die antioxidative Wirkung kann dazu beitragen, die Hautzellen vor Schäden zu schützen, die durch Umweltbelastungen entstehen können.
  • entzündungshemmende Wirkung: Vitamin D hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann helfen, Entzündungen in der Haut zu reduzieren.
  • Schutz vor UV-Strahlung: Vitamin D kann die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung bewahren, indem es die Produktion von Melanin stimuliert, das als natürlicher Lichtschutz der Haut dient.
  • Linderung verschiedener Hautprobleme: Das Sonnenvitamin hilft, die Symptome und Anzeichen verschiedener Hauterkrankungen zu mildern, sowohl akute als auch chronische.

Aufgrund dieser vielfältigen Wirkungen auf die Haut kann Vitamin D auch den Anzeichen von vorzeitiger Hautalterung entgegenwirken.

Vitamin-D-Mangel: Welche Symptome zeigt die Haut?

Bei einem Vitamin-D-Mangel ist der Körper über eine längere Zeit unzureichend mit dem Sonnenvitamin versorgt.2 Das kann verschiedene Ursachen haben wie zu wenig Aufenthalte im Freien oder Probleme bei der Umwandlung von Vitamin D in seine aktive Form.

Bekannt ist, dass ein Vitamin-D-Mangel die Knochengesundheit beeinträchtigt.2 Er kann sich aber auch auf die Haut auswirken. Die Symptome sind jedoch nicht spezifisch für einen Vitamin-D-Mangel und können auch durch andere Faktoren entstehen. Mögliche Veränderungen der Haut, die im Zusammenhang mit einen Vitamin-D-Mangel auftreten können, sind:

  • trockene Haut: Ein Mangel an Vitamin D kann zu einer verringerten Feuchtigkeitsversorgung der Haut führen, wodurch sich manchmal trockene und schuppige Haut entwickelt.6
  • Ekzeme: Einige Studien haben eine Verbindung zwischen einem erhöhten Risiko für Ekzeme (atopische Dermatitis) und einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel oder -Mangel hergestellt.7 Ekzeme sind entzündliche Hauterkrankungen, die mit Rötungen, Juckreiz und Hautausschlag einhergehen können.
  • schlechte Wundheilung: Vitamin D spielt eine Rolle bei der Regulierung des Entzündungsprozesses und der Wundheilung. Ein Mangel an Vitamin D beeinträchtigt womöglich die Fähigkeit der Haut, Wunden effektiv zu heilen.5

Bemerkst Du Veränderungen an Deiner Haut, solltest Du am besten einen Hautarzt aufsuchen. Dieser stellt fest, ob ein Vitamin-D-Mangel die Symptome hervorruft und leitet geeignete Maßnahmen zur Behandlung ein.

Kann Vitamin D gegen Hautkrankheiten helfen?

Eine Studie untersuchte, ob Vitaminpräparate bei der Behandlung von Ekzemen (entzündliche Hauterkrankungen, auch atopische Dermatitis) helfen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Einnahme von Vitamin D, Vitamin E und Vitamin B12 jeweils einen positiven Effekt auf die Haut ausmachten.8 Bestimmte Nährstoffe können deshalb mit in die Therapieplanung einfließen.8 Vitamin D scheint dabei den größten Einfluss auf die Haut zu haben. Personen mit atopischer Dermatitis haben generell ein hohes Risiko für einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel.9 Eine ergänzende Einnahme (Supplementierung) von Vitamin D mit ungefähr 1.600 Internationalen Einheiten (IE) pro Tag ging mit einer deutlichen Verbesserung der Haut einher und verringert damit die Schwere der Krankheit.9

Auch bei der Behandlung einer Schuppenflechte (Psoriasis) kann Vitamin D zum Einsatz kommen, und zwar in Form von Salben, Cremes oder Lotionen als sogenannte Vitamin-D3-Analoga.10 Studien stellten zudem fest, dass eine hochdosierte Vitamin-D3-Therapie bei Patienten mit Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) hilfreich sein kann.4

Vitamin D in der Schwangerschaft
Studien deuten darauf hin, dass die ergänzende Einnahme von Vitamin D in der Schwangerschaft das Risiko für Neurodermitis beim Baby reduziert.11 Generell fehlen aber noch weitere Studien, um den Zusammenhang vom Sonnenvitamin und Neurodermitis zu klären.12

Gibt es weitere Vitamine, die gut für die Haut sind?

Wie der ganze Körper profitiert auch die Haut von verschiedenen Vitaminen und Spurenelementen. Zur Erhaltung normaler Haut tragen neben Vitamin D vor allem folgende Nährstoffe bei:

  • Biotin (Vitamin B7)
  • Jod
  • Niacin
  • Riboflavin (Vitamin B2)
  • Vitamin A
  • Zink

Zudem trägt Kupfer zu einer normalen Hautpigmentierung und Vitamin C zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Haut bei.

Generell solltest Du darauf achten, Dich ausgewogen zu ernähren, um alle benötigten Vitamine und Nährstoffe aufzunehmen. So beeinflusst Du Dein Hautbild positiv.

1 „Bildung des körpereigenen Vitamin D“. Bundesamt für Strahlenschutz, https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/akut/vitamin-d.html. Zugegriffen 17. Juli 2023.

2 „RKI – Gesundheit A-Z – Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D“. Rki.de, https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/Vitamin_D_FAQ-Liste.html. Zugegriffen 17. Juli 2023.

3 „Vitamin D“. DGE, https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-d/. Zugegriffen 17. Juli 2023.

4 Wadhwa, Bhawna, u. a. „Vitamin D and Skin Diseases: A Review“. Indian Journal of Dermatology, Venereology and Leprology, Bd. 81, Nr. 4, 2015, S. 344–355, doi:10.4103/0378-6323.159928.

5 Renner, Regina, und Cornelia Erfurt-Berge. „Was hat die Ernährung mit der Wundheilung zu tun?“ Phlebologie, Bd. 51, Nr. 03, 2022, S. 148–152, doi:10.1055/a-1808-9781.

6 Russell, Meghan. „Assessing the Relationship between Vitamin D3 and Stratum Corneum Hydration for the Treatment of Xerotic Skin“. Nutrients, Bd. 4, Nr. 9, 2012, S. 1213–1218, doi:10.3390/nu4091213.

7 „Mikronährstoffe: Wenn die Haut juckt und schuppt“. Home, https://www.ptaheute.de/meine-ptaheute/2022/pta-18-2022/mikronaehrstoffe-wenn-die-haut-juckt-und-schuppt. Zugegriffen 17. Juli 2023.

8 Zhu, Ziyu, u. a. „Assessment of the Effectiveness of Vitamin Supplement in Treating Eczema: A Systematic Review and Meta-Analysis“. Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine: ECAM, Bd. 2019, 2019, S. 6956034, doi:10.1155/2019/6956034.

9 Hattangdi-Haridas, Sonal R., u. a. „Vitamin D Deficiency and Effects of Vitamin D Supplementation on Disease Severity in Patients with Atopic Dermatitis: A Systematic Review and Meta-Analysis in Adults and Children“. Nutrients, Bd. 11, Nr. 8, 2019, S. 1854, doi:10.3390/nu11081854.

10 „Schuppenflechte (Psoriasis)“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/schuppenflechte-psoriasis.html. Zugegriffen 17. Juli 2023.

11 El-Heis, Sarah, u. a. „Maternal Antenatal Vitamin D Supplementation and Offspring Risk of Atopic Eczema in the First 4 Years of Life: Evidence from a Randomized Controlled Trial“. The British Journal of Dermatology, Bd. 187, Nr. 5, 2022, S. 659–666, doi:10.1111/bjd.21721.

12 „Neurodermitis“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/neurodermitis.html. Zugegriffen 18. Juli 2023.

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Vitamin D: Was gibt es in der Schwangerschaft zu beachten?

Viele kennen die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung während der Schwangerschaft. Besonders die Deckung des Bedarfs an Vitamin D kann in dieser Zeit eine essenzielle Rolle spielen.1 Doch auch für Frauen, die sich ein Kind wünschen, kann eine ausreichende Versorgung wichtig sein.2 Warum Du als werdende Mutter Deinen Vitamin-D-Spiegel im Blick behalten solltest, erfährst Du hier.

Hinweis: Die im Text aufgelisteten Informationen gelten nicht als Empfehlung. Es handelt sich lediglich um eine Darstellung wissenschaftlicher Studienergebnisse.

Erhöhter Bedarf an Vitamin D und weiteren Mikronährstoffen in der Schwangerschaft

Weil die Ernährung des Babys bereits ab dem Tag seiner Zeugung beginnt, sollten Frauen schon vor der Schwangerschaft neben vollwertigen Mahlzeiten auf die Zufuhr von bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen achten, damit sich das Ungeborene gesund entwickeln kann.1

Vitamin D beteiligt sich an vielen Vorgängen im Körper. Beispielsweise regelt das sogenannte Sonnenvitamin den Calcium- und Phosphatstoffwechsel, wodurch es zur Erhaltung normaler Knochen sowie Muskelfunktion beiträgt.3 Sowohl das mütterliche Gewebe als auch das des ungeborenen Babys (Fetus) verfügen über Vitamin-D-Rezeptoren – ein Hinweis darauf, wie wichtig der Mikronährstoff für Mutter und Kind ist.4

Vitamin-D-Werte in den Wintermonaten
Die in Deutschland üblichen Nahrungsmittel enthalten in der Regel sehr wenig Vitamin D: Erwachsene nehmen durch die Nahrung ungefähr zwischen 2 und 4 Mikrogramm (µg) pro Tag auf.3 Deshalb brauchen wir vor allem das Sonnenlicht, mithilfe dessen es unser Körper in der Haut selbst herstellen kann.5 Während der Winterzeit ist die Sonneneinstrahlung hierzulande jedoch zu gering, um den Bedarf zu decken. Schwangere Frauen, die generell eher unterversorgt sind, weisen in den Wintermonaten noch geringere Vitamin-D-Werte auf.5

Neben einer optimalen Versorgung mit Vitamin D sollten werdende Mütter darauf achten, vor und in der Schwangerschaft sowie während der Stillzeit folgende Vitamine und Mineralstoffe in ausreichender Menge zu sich zu nehmen:1,6

  • Folsäure: Das Vitamin beteiligt sich im menschlichen Körper an wichtigen Prozessen, so zum Beispiel bei der Bildung neuer Zellen. Demnach ist Folsäure auch für die Entwicklung des ungeborenen Babys von großer Bedeutung. Ein Mangel während der Schwangerschaft kann beim Kind schwere Fehlbildungen verursachen. Ebenso führt er möglicherweise zu einem höheren Risiko für eine Frühgeburt.
  • Vitamin B12: Vor allem schwangere oder stillende Frauen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren, sollten darauf achten, genügend Vitamin B12 einzunehmen. Für sie steigt der empfohlene tägliche Vitamin-B12-Bedarf von 4,0 µg auf 4,5 bis 5,5. Leidet eine werdende Mutter unter Vitamin-B12-Mangel, so kann das negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Nervensystems vom Baby haben.
  • Iod: Schwangere benötigen in der Regel mehr Iod als der Durchschnitt. Im Idealfall sollten sie den Mineralstoff daher vor, während und nach der Schwangerschaft in ausreichender Menge zu sich nehmen. Er ist sowohl für die körperliche als auch geistige Entwicklung des ungeborenen Kindes entscheidend.
  • Eisen: Frauen haben – im Vergleich zu Männern – generell einen erhöhten Eisenbedarf. Während der Schwangerschaft und Stillzeit steigt der Bedarf noch einmal. Bekanntlich gilt ein Eisenmangel als Ursache für eine Blutarmut. Für Schwangere steigt womöglich außerdem das Risiko für eine Frühgeburt. Das Neugeborene könnte dadurch ein zu geringes Geburtsgewicht aufweisen.

Es ist unbedingt ratsam, die zusätzliche Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft mit einem Arzt abzuklären, da jede Frau eine andere individuelle gesundheitliche Ausgangssituation hat.

Wie funktioniert eine gute Vitamin-D-Versorgung in der Schwangerschaft?

Zur Frage über die optimale Höhe der Vitamin-D-Werte in der Schwangerschaft, sind sich Fachleute weltweit relativ uneinig. Bezüglich einer Sache besteht grundsätzlich Konsens: Ohne häufige Sonneneinstrahlung ist es gerade für werdende und stillende Mütter notwendig, die empfohlene Versorgung durch die Verwendung eines Vitamin-D-Präparats sicherzustellen.3

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) schätzt, dass Schwangere und Stillende täglich 20 µg Vitamin D zuführen müssen, falls es dem Körper unmöglich ist, das Vitamin durch die Sonne selbst zu bilden.3

Keine Sorge!
Keinesfalls lässt sich eine Schwangerschaft immer genau planen. Es gibt Frauen, die in den ersten Wochen noch gar nicht wissen, dass sie schwanger sind. Sobald dann aber Gewissheit herrscht, bietet es sich an, eventuelle Vitamin- oder Mineralstoffmängel abklären zu lassen. So lassen sich optimale Entwicklungsgegebenheiten für das Baby schaffen.

Kinderwunsch: Beeinflusst ein Vitamin-D-Mangel des Paares die Fruchtbarkeit?

Der Vitamin-D-Spiegel kann zu einem gewissen Grad Einfluss darauf nehmen, ob eine Befruchtung Erfolg hat oder nicht.2 Vitamin D wirkt sich bei Frauen auf

  • den Zyklus,
  • die Reifung der Eizelle und
  • den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut aus.2

Männer können von einem guten Vitamin-D-Wert im Hinblick auf die Produktion von Hormonen und Spermien profitieren – sogar auf die Beweglichkeit sowie Form Letzterer.2 Die Ergebnisse einer Studie führen zu der Annahme, dass ein Zusammenhang zwischen einer gesunden Ernährung und einer erhöhten Spermienqualität besteht.7 Eine Ernährungsweise, bei der reichlich Obst und Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte zu den Mahlzeiten gehören, soll einen positiven Effekt auf die Beschaffenheit der Spermien haben.7

Negative Auswirkungen bringt ein Speiseplan mit sich, auf dem viele gesättigte sowie Trans-Fettsäuren, Fleisch und Vollmilchprodukte stehen.7 Nahrungsmittel, die eine erhöhte Belastung an Schwermetallen oder Pestiziden aufweisen, sind ebenfalls mit Vorsicht zu genießen.7

Hinweis: Natürlich spielen neben der Art der Ernährung noch weitere Faktoren eine Rolle. So sollten Frauen wie Männer zugunsten ihrer Fruchtbarkeit unter anderem auf Zigaretten verzichten.8

1 „Welche Nährstoffe Schwangere supplementieren müssen und sollten“. DAZ.online, https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2022/08/11/was-muss-und-was-sollte-in-der-schwangerschaft-supplementiert-werden. Zugegriffen 19. Juni 2023.

2 „Vitamin-D-Spiegel Fruchtbarkeit“. gynäkologie + geburtshilfe, Bd. 26, Nr. 6, 2021, S. 66–66, doi:10.1007/s15013-021-4276-x.

3 „Vitamin D“. DGE, https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/vitamin-d. Zugegriffen 19. Juni 2023.

4 „Vitamin D in der Schwangerschaft – Ein zweischneidiges Schwert?“ Bzfe.de, https://www.bzfe.de/fileadmin/resources/import/pdf/eifonline_vitamin_d_in_der_schwangerschaft_final.pdf. Zugegriffen 19. Juni 2023.

5 „Vitamin D-Versorgung in der Schwangerschaft nicht ausreichend“. Deutsches Ärzteblatt, https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/54513/Vitamin-D-Versorgung-in-der-Schwangerschaft-nicht-ausreichend. Zugegriffen 19. Juni 2023.

6 „Nur die Hälfte der Schwangeren nimmt Folsäure und Jod gemäß den Empfehlungen“. Frauenaerzte-im-netz.de, https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/nur-die-haelfte-der-schwangeren-nimmt-folsaeure-und-jod-gemaess-den-empfehlungen/. Zugegriffen 19. Juni 2023.

7 „Welche Nährstoffe und Ernährungsform fördern die Spermienqualität?“ DAZ.online, https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2022/07/29/welche-naehrstoffe-und-ernaehrungsform-foerdern-die-spermienqualitaet. Zugegriffen 19. Juni 2023.

8 „Bei Kinderwunsch unbedingt mit dem Rauchen aufhören“. Lungenaerzte-im-netz.de, https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/bei-kinderwunsch-unbedingt-mit-dem-rauchen-aufhoeren/. Zugegriffen 19. Juni 2023.

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Die Kraft des Sonnenvitamins: Warum Vitamin D so wichtig für die Gesundheit ist

Dass Vitamin D eine bedeutende Rolle für den menschlichen Körper spielt, ist unumstritten. Doch wie viel des Vitamins am Tag benötigt wird und ab wann eine Nahrungsergänzung sinnvoll ist, darüber gibt es kontroverse Meinungen. Erfahre hier, welche Funktion das Sonnenvitamin überhaupt hat, wie es in den Körper gelangt und was Studien über die Vitamin-D-Versorgung von Kindern aussagen.

Hinweis: Bitte beachte, dass es sich bei diesem Text nicht um eine ärztliche Empfehlung handelt, sondern lediglich um eine Zusammenfassung des aktuellen Kenntnisstands zu Vitamin D.

Was ist Vitamin D und wofür braucht es der Körper?

Bei Vitamin D handelt es sich streng genommen gar nicht um ein Vitamin, sondern um ein Prohormon. Denn Vitamine kann der Körper per Definition nicht selbst herstellen, er muss sie über die Nahrung aufnehmen. Bei Vitamin D ist das anders: Der Körper ist in der Lage, es bei Sonneneinstrahlung selbst aus einer Vorstufe zu produzieren. Dennoch bleibt aus historischen Gründen die Bezeichnung Vitamin bestehen.

Vitamin D spielt bei einer Vielzahl an Prozessen ein wichtige Rolle:

  • Knochenstoffwechsel: Vitamin D fördert die Aufnahme und den Einbau von Phosphat und Calcium aus dem Blut in die Knochen – diese sogenannte Mineralisation stellt die Grundlage für starke Knochen dar.1
  • Calciumstoffwechsel: Die Calciumaufnahme aus dem Darm ins Blut erfolgt unter Mithilfe des Sonnenvitamins.
  • Immunsystem: Wichtige Bestanteile des Immunsystems wie Fresszellen oder Lymphozyten benötigen Vitamin D, damit sie normal funktionieren können.2 Demnach soll das Vitamin die Abwehrkräfte unterstützen und vorbeugend gegen Infekte nützlich sein. Die genauen Zusammenhänge sind noch Gegenstand der Forschung.
  • Muskeln: Menschen mit einem Vitamin-D-Mangel zeigen häufig Einschränkungen in der Muskelkraft.3 Vermutlich steckt auch hier die Bedeutung von Vitamin D im Calciumhaushalt dahinter.
  • Genregulation und Proteinbiosynthese: Das Vitamin steuert eine Vielzahl von Genen und ist bei der Herstellung von Proteinen in den Körperzellen beteiligt.1

Zudem konnten Forscher Zusammenhänge zwischen der Vitamin-D-Versorgung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Hüftfrakturen, Demenz sowie Krebs feststellen.

Vitamin D3 und D2
Als Vitamin D wird eine Gruppe fettlöslicher Vitamine (Calciferole) bezeichnet, deren wichtigste Vertreter Vitamin D3 (Cholecalciferol) und D2 (Ergocalciferol) sind. Der Unterschied: Während Vitamin D2 vor allem in Pflanzen und Pilzen vorkommt, ist Vitamin D3 in tierischen Lebensmitteln enthalten.4

Woher bekommt der Körper Vitamin D? Die Aufnahme durch Sonne und Lebensmittel

Damit der Körper Vitamin D herstellen kann, benötigt er Sonnenstrahlen, genauer gesagt UV-B-Strahlen. Wenn diese auf die Haut fallen, entsteht aus einer Vitamin-D-Vorstufe das aktive Vitamin. Durch diesen Vorgang deckt der Organismus den Großteil seines Bedarfs, etwa 80 bis 90 Prozent.1

Die Vitamin-D-Produktion in der Haut findet in Deutschland nur von März bis Oktober statt – in den Wintermonaten ist der UV-B-Anteil in den Sonnenstrahlen zu gering.1 Aber auch im Sommer gibt es einiges zu beachten: So ist es nötig, täglich circa 10 bis 15 Minuten Kopf und Unterarme der Sonne auszusetzen, ohne die Verwendung eines Sonnenschutzmittels.4 Bei bewölktem Himmel hingegen kann es sein, dass die UV-B-Strahlung manchmal auch im Sommer unzureichend ist.1

Der Vitamin-D-Bedarf lässt sich zudem kaum über Lebensmittel decken, da es nur wenige gibt, die nennenswerte Mengen enthalten. Dazu gehören fettreicher Seefisch, Innereien wie Leber, Eier und manche Pilze.5

Schon gewusst?
Die Haut produziert nur im Freien Vitamin D. Es reicht nicht aus, sich in hellen Räumen aufzuhalten, da die nötigen UV-B Strahlen keine Fensterscheiben durchdringen können.1

Welche Personen gehören zu den Risikogruppen für einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel?

Ältere Menschen, die chronisch krank, pflegebedürftig oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, zählen zur Risikogruppe für einen Vitamin-D-Mangel. Auch Babys im ersten Lebensjahr fallen darunter.1

Zusätzlich gibt es noch weitere Personengruppen, die Gefahr laufen, einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel zu entwickeln. Dazu gehören:1

  • Menschen, die sich hauptsächlich in geschlossenen Räumen aufhalten
  • Personen mit dunkler Hautfarbe, da sie eine höhere UV-B-Intensität benötigen, die in Deutschland nur selten besteht
  • Menschen, die sich aus kulturellen oder religiösen Gründen verhüllen
  • Betroffene von chronischen Magen-Darm-, Nieren- oder Lebererkrankungen
  • Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen, etwa Antiepileptika oder Chemotherapien

Untersuchungen zeigen, dass eine Vitamin-D-Unterversorgung verbreitet ist: Bei circa 60 Prozent der Bundesbürger liegt der Wert unter der Grenze von 50 Nanomol pro Liter.6 Damit sind sie unzureichend versorgt.

Achtung: Sonnenschutz nicht vernachlässigen!
Verbringe nur kurze Zeit ungeschützt in der Sonne, um Deinen Vitamin-D-Status zu verbessern. Anschließend solltest Du ein Sonnenschutzmittel auftragen oder Deine Haut bedecken, damit Du keinen Sonnenbrand bekommst. Der ist nicht nur schmerzhaft, sondern lässt auch das Risko für Hautkrebs ansteigen, vor allem bei Kindern.7

Vitamin-D-Versorgung von Kindern: Die DINOS-Studie

Es ist immer noch unklar, ob und bei welchem Vitamin-D-Wert Kinder und Jugendliche eine Nahrungsergänzung erhalten sollten. Unterschiedliche Länder geben hier verschiedene Empfehlungen heraus. Obwohl mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen in Deutschland einen mittleren Vitamin-D-Status unter 50 Nanomol pro Liter aufweisen (allgemein als Vitamin D-Mangel definiert), liegt nach der Einschätzung einer Expertenkommission am BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) in Deutschland kein Vitamin-D-Mangel vor.8

Italienische Forscher wollten mehr zur Versorgung von Kindern sowie Jugendlichen erfahren und herausfinden, wie viel Vitamin D am Tag eingenommen werden sollte. Dafür haben sie in Norditalien die DINOS (D-VitamIN Oral Supplementation) Studie gestartet.9 Sie untersuchten zwischen 2010 und 2015 insgesamt 203 Kinder im Alter zwischen 2 und 15 Jahren. Dabei teilten sie die Kinder in eine Kontrollgruppe und eine Interventionsgruppe ein. Die Kinder der Interventionsgruppe erhielten von November bis April 1500 Internationale Einheiten Vitamin D3 pro Tag, die Kontrollgruppe nahm kein Vitamin D3 ein.

Das Ergebnis: Die Kontrollgruppe wies einen durchschnittlichen Serumspiel von 55 Nanomol pro Liter auf, die Interventionsgruppe durchschnittlich 80 Nanomol pro Liter. Zudem waren in der Kontrollgruppe insgesamt 55 Prozent der Kinder von einem Mangel betroffen, während das bei nur 13,2 Prozent der Teilnehmenden in der Interventionsgruppe zutraf. Kinder mit dunkler Hautfarbe hatten eine dreifach erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen Vitamin-D-Mangel.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die aktuellen Empfehlungen zur zusätzlichen Einnahme von Vitamin D scheinen für Kinder nicht ausreichend zu sein.10 Zu der Frage, wie viel Vitamin D am Tag sinnvoll ist, kommen die Forscher von DINOS zu folgendem Schluss: Eine saisonale Supplementierung von 1500 Internationalen Einheiten Vitamin D über die sonnenarmen Monate können zu einer Normalisierung des Vitamin-D-Spiegels führen.

Ist zu viel Vitamin D schädlich?
Fett- und Muskelgewebe speichern Vitamin D, daher kann sich bei einer sehr hohen Konzentration des Vitamins eine Vergiftung entstehen. Die natürliche Vitamin-D-Produktion durch die Sonne sowie die Aufnahme durch Lebensmittel führt jedoch keine Vergiftung herbei. Verantwortlich können nur eine übermaßig hohe Einnahme durch Nahrungsergänzungsmittel oder angereicherte Lebensmittel sein.
Bei einer Überdosierung kommt es zu einem erhöhten Calciumspiegel, der Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Bauchkrämpfe hervorruft.

1 „Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D“. Rki.de, https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/Vitamin_D_FAQ-Liste.html. Zugegriffen 13. Juni 2023.

2 „Das Immunsystem stärken“. Bzfe.de, https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/gesundheit/das-immunsystem-staerken/. Zugegriffen 13. Juni 2023.

3 „Vitamin D gezielt bei schwachen Muskeln einsetzen“. Medical Tribune, https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/vitamin-d-gezielt-bei-schwachen-muskeln-einsetzen?tx_mtdata_illness%5Bindication%5D=9&cHash=f7152075b22aa9f531673c32c88f14a7. Zugegriffen 13. Juni 2023.

4 „Ausführliche Informationen zu Vitamin D“. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/chemie/inhaltsstoffe/naehrstoffe/vitamind_informationen.htm. Zugegriffen 13. Juni 2023.

5 „Vitamin D“. DGE, https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-d/. Zugegriffen 14. Juni 2023.

6 „Ausgewählte Fragen und Antworten zu Vitamin D“. Bundesinstitut für Risikobewertung, https://www.bfr.bund.de/cm/343/ausgewaehlte-fragen-und-antworten-zu-vitamin-d.pdf. Zugegriffen 13. Juni 2023.

7 „Sonnenbrand erhöht Wahrscheinlichkeit für Hautkrebs“. Krebsgesellschaft.de, https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/aktuelle-themen/news/sonnenbrand-erhoeht-wahrscheinlichkeit-fuer-hautkrebs.html. Zugegriffen 14. Juni 2023.

8 Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. „Gemeinsame Expertenkommission zur Einstufung von Stoffen Stellungnahme zu Vitamin-D-haltigen Produkten (01/2016)“. Revision, 2017.

9 Mazzoleni, Stefano, u. a. „Effect of Vitamin D3 Seasonal Supplementation with 1500 IU/Day in North Italian Children (DINOS Study)“. Italian Journal of Pediatrics, Bd. 45, Nr. 1, 2019, S. 18, doi:10.1186/s13052-018-0590-x.

10 Kunz, Clemens, u. a. „No Improvement in Vitamin D Status in German Infants and Adolescents between 2009 and 2014 despite Public Recommendations to Increase Vitamin D Intake in 2012“. European Journal of Nutrition, Bd. 58, Nr. 4, 2019, S. 1711–1722, doi:10.1007/s00394-018-1717-y.

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