Verschiedene Lebensmittel auf einem Tisch: Eine Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen kann einen Vitaminmangel begünstigen.

Ursachen und Symptome eines Vitaminmangels

Vitamine sind essenziell – ein Vitaminmangel kann deshalb im schlimmsten Fall zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Lies hier, welche Ursachen, Symptome und potenziellen Auswirkungen eine Unterversorgung mit Nährstoffen auf den Körper haben kann.

Bitte beachte: Die Hinweise im Text verstehen sich nicht als Empfehlung. Sie bilden lediglich wissenschaftliche Studienergebnisse ab.

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Wie kommt es zu einem Vitaminmangel?

Ein Vitaminmangel lässt sich auf verschiedene Ursachen zurückführen, in den meisten Fällen steckt eine unausgewogene Ernährung dahinter.1 Diese kann entweder qualitativ (bestimmte Lebensmittelgruppen werden vernachlässigt) oder quantitativ (es werden insgesamt zu wenig Nährstoffe zugeführt) ausfallen. Zudem können einige Erkrankungen oder ein erhöhter Bedarf in bestimmen Lebensphasen (zum Beispiel Schwangerschaft, Senioren, Stress) der Auslöser sein.

Hinweis: Generell kommt ein Vitaminmangel im westlichen Europa nur sehr selten vor – Ausnahmen sind dabei Vitamin B12 und Vitamin D.

Ursachen für einen Vitamin-B-Mangel

Darüber hinaus gibt es bestimmte Personengruppen, die besonders gefährdet sind, einen Vitaminmangel zu entwickeln. Ein Beispiel dafür ist der Vitamin-B-Mangel. Er tritt vor allem bei älteren Menschen auf, da der Körper das Vitamin schlechter aufnimmt.2 Auch Menschen mit speziellen Ernährungsgewohnheiten, wie beispielsweise Veganer, die auf tierische Produkte verzichten und somit möglicherweise zu wenig Vitamin B12 aufnehmen, können einen Vitaminmangel entwickeln.2 Ebenso wie Menschen mit bestimmten Magen-Darmerkrankungen (beispielsweise Morbus Crohn, Zöliakie, atrophische Gastritis), da diese Vitamin B12 nicht oder nur schlecht aufnehmen können.

Auslöser eines Vitamin-D-Mangels

Ein weiteres Beispiel ist der Vitamin-D-Mangel, der hauptsächlich bei Personen auftritt, die sich wenig der Sonne aussetzen.3 Dazu gehören etwa pflegebedürftige und ältere Menschen, aber auch solche, die sich aus kulturellen oder religiösen Gründen nur bedeckt im Freien aufhalten. Bestimmte Krankheiten wie Mangelernährung, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder Lebererkrankungen können ebenfalls zu einem Mangel an Vitamin D beitragen.3

Mögliche Gründe für einen Vitamin-A-Mangel

Auch bei weiteren Vitaminen können verschiedene Faktoren für einen Mangel sorgen. Ein Vitamin-A-Mangel entsteht beispielsweise durch:4

  • chronische Erkrankungen mit gestörter Fettverdauung und -aufnahme (wie Morbus Crohn)
  • Lebererkrankungen
  • Störungen der Bauchspeicheldrüse
  • einen erhöhten Bedarf durch Entzündungen, Verbrennungen der Haut oder bei Alkoholmissbrauch

Woher kommt ein Vitamin-C-Mangel?

Ein Vitamin-C-Mangel tritt in entwickelten Ländern sehr selten auf. Bereits eine Zufuhr von 10 Milligramm täglich kann eine akute Unterversorgung verhindern.5 Kommt es dennoch zu einem Mangel, sind die folgenden Ursachen denkbar:6

  • Rauchen (kann Vitamin C im Körper zerstören)
  • Umweltbelastungen
  • eine Ernährung ohne Vitamin C

Vitamin-E-Mangel: Ursachen

Im Falle von einem Vitamin-E-Mangel handelt es sich womöglich um Folgen einer schweren Mangelernährung, genetischer Defekte oder bestimmter Lebererkrankungen.7

Wie erkenne ich, wann ein Vitaminmangel vorliegt?

Um einen Vitaminmangel festzustellen, ist eine gezielte ärztliche Untersuchung des Vitaminstatus im Körper nötig. Hierfür gibt es verschiedene Ansätze:1

  • statisch-laborchemisch: Hierbei misst der Arzt beispielsweise den Vitaminspiegel im Blut, Urin oder Gewebe. Die Ergebnisse liefern eine Schätzungsgrundlage für den Vitaminstatus und geben Aufschluss über die Versorgung mit bestimmten Vitaminen.
  • funktional: Hier bestimmt der Mediziner vitaminabhängige Funktionen im Körper, um den sogenannten Funktionsparameter zu ermitteln. Die Messungen untersuchen also, welche Auswirkungen eines Vitaminmangels vorliegen.

Wichtig!
Die Diagnose eines Vitaminmangels sollte durch medizinisches Fachpersonal erfolgen. Bei Verdacht auf einen Mangel ist es deshalb ratsam, einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren, der entsprechende Untersuchungen durchführen kann. Eine erste Einschätzung kann auch unser Selbsttest geben – nimm das Ergebnis doch am besten zu Deinem Arzttermin mit!

Welche Folgen kann ein Vitaminmangel haben?

Die Folgen eines Vitaminmangels können sich auf unterschiedliche Weise zeigen. Häufig treten die Symptome erst im fortgeschrittenen Mangelzustand auf.1

Symptome eines Vitamin-D-Mangels

Ein Mangel an Vitamin D äußert sich zum Beispiel typischerweise an den Knochen, es kommt zu Schmerzen, Brüchen und Verformungen.3 Aber auch Muskelschwäche und eine höhere Anfälligkeit für Infekte gehören dazu.3

Folgen eines Vitamin-B-Mangels

Bei Vitamin B hängen die genauen Mangelerscheinungen davon ab, von welchem B-Vitamin zu wenig im Körper vorhanden ist – die Palette reicht von Müdigkeit über depressive Verstimmungen sowie Schwindel bis hin zu Lähmungen und Kurzatmigkeit.2

Mangelerscheinungen einer Vitamin-A-Unterversorgung

Ein Vitamin-A-Mangel ist vor allem in Entwicklungsländern problematisch und führt neben einem geschwächten Immunsystem und einer größeren Infektanfälligkeit auch zu einer erhöhten Kindersterblichkeit.4 Er zeigt sich außerdem besonders an den Augen – typische Folgen sind:4

  • Austrocknung der Tränendrüsen und der Bindehaut
  • Hornhautgeschwüre
  • Erblindung
  • Nachtblindheit

Ebenfalls auftreten können Appetitlosigkeit, trockene Haut oder Muskelschwäche.4

Beschwerden bei Vitamin-C-Mangel

Im Fall von Vitamin C kann ein Vitaminmangel ebenfalls zu schwerwiegenden Symptomen führen. Bei Säuglingen sprechen Mediziner von der sogenannten Moeller-Barlow-Krankheit, bei Erwachsenen von Skorbut (auch bekannt als „Seefahrerkrankheit“).5 Sie äußern sich etwa durch schlechte Wundheilung, Gelenkschmerzen, Infektanfälligkeit, Hauteinblutungen, Zahnausfall und Muskelschwäche.5

Vitamin-E-Mangel: Symptome

Beim Vitamin-E-Mangel kommt es unter anderem zu neurologischen Symptomen wie Balancestörungen und Koordinationsproblemen (Ataxie), Nervenschäden (periphere Neuropathie), Muskelschwäche (Myopathie) oder Netzhautproblemen (pigmentierte Retinopathie).7

Wie gehe ich mit einem Vitaminmangel um?

Ist einmal ein Vitaminmangel festgestellt, gilt es dagegen etwas zu tun. Ein Arztbesuch ist unter Umständen ratsam, denn ein Mangelzustand kann im fortgeschrittenen Stadium zu unumkehrbaren Schäden führen. Mit dem Alter nimmt der Energiebedarf ab, während der Bedarf an Mikronährstoffen wie Vitaminen und Mineralstoffen zunimmt.8 Am besten ist es deshalb, wenn erst gar keine Unterversorgung mit Vitaminen entsteht – Vorbeugung und Früherkennung spielen deshalb eine sehr wichtige Rolle.

In den meisten Fällen ist eine ausgewogene Ernährung ausreichend, damit ein Vitaminmangel gar nicht erst entsteht.2,6,7 In Industrieländern wie Deutschland ist beispielweise ein Vitamin-A- oder Vitamin-C-Mangel eher selten.4,5 Im Sonderfall Vitamin D sollte auch ein vermehrter Aufenthalt im Sonnenlicht helfen, da der Körper es so selbst produziert (Sonnenschutz trotzdem beachten!).3

1 „Informationen zu Vitaminen“. Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung e. V. (GVF), https://vitaminforschung.org/wissenswertes/informationen-zu-vitaminen. Zugegriffen 15. Juni 2023.

2 „Vitamin-B-Mangel“. Bundesministerium für Gesundheit (BMG), https://gesund.bund.de/vitamin-b-mangel. Zugegriffen 15. Juni 2023.

3 „Vitamin-D-Mangel“. Bundesministerium für Gesundheit (BMG), https://gesund.bund.de/vitamin-d-mangel. Zugegriffen 15. Juni 2023.

4 „Vitamin A“. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/ausgewaehlte-fragen-und-antworten-zu-vitamin-a. Zugegriffen 15. Juni 2023.

5 „Vitamin C“. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/vitamin-c. Zugegriffen 15. Juni 2023.

6 „Vitamin C (Ascorbinsäure)“. Deutsches Grünes Kreuz für Gesundheit e.V., https://dgk.de/gesundheit/mikronaehrstoffe/lexikon/vitamine/vitamin-c-ascorbinsaeure.html. Zugegriffen 12. Februar 2024.

7 „Vitamin E > Mangel“. Deutsches Grünes Kreuz für Gesundheit e.V., https://dgk.de/gesundheit/mikronaehrstoffe/lexikon/vitamine/vitamin-e/mangel.html. Zugegriffen 15. Juni 2023.

8 Berendsen, A. A. M., van Lieshout, L. E. L. M., van den Heuvel, E. G. H. M., Matthys, C., Péter, S., & de Groot, L. C. P. G. M. (2016). Conventional foods, followed by dietary supplements and fortified foods, are the key sources of vitamin D, vitamin B6, and selenium intake in Dutch participants of the NU-AGE study. Nutrition Research (New York, N.Y.), 36(10), 1171–1181. https://doi.org/10.1016/j.nutres.2016.05.007. Zugegriffen 16. Juni 2023.

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